Hausdurchsuchung in der Lessingstraße Hausdurchsuchung in der Lessingstraße: Cannabis-Züchter im Paulusviertel

Halle (Saale) - Bei einer Hausdurchsuchung im halleschen Paulusviertel haben Polizeibeamte eine vorbereitete Cannabis-Zuchtanlage aufgespürt. In einer Privatwohnung in der Lessingstraße fanden die Ermittler am Dienstagnachmittag einschlägige Ausrüstungsgegenstände im Wert von mehreren Hundert Euro - darunter zwei sogenannte Growth-Zelte, die ähnlich wie Treibhäuser in abgeschlossenen Innenräumen funktionieren.
Bei der Durchsuchung stellten die Fahnder größere Mengen abgeerntete Hanfpflanzen-Teile und 40 Töpfe sicher, teilte Ulrike Diener, Sprecherin der Polizeidirektion in Halle, mit. „Eingetopfte Pflanzen waren zum Zeitpunkt der Durchsuchung nicht in der Wohnung, doch vieles deutet auf eine Drogenzucht hin“, sagte Diener.
Verdacht der Drogenherstellung
Des Weiteren fanden die Beamten eine Reihe „bisher nicht identifizierter Substanzen und Chemikalien“. Diese werden nun von Laborexperten untersucht. Es besteht der Verdacht der Drogenherstellung, so Diener.
Gegen den 28-jährigen Mieter laufen die Polizeiermittlungen weiter - auch deswegen, weil die Beamten in der Wohnung mehr fanden, als erwartet. Neben der Cannabis-Zuchtausrüstung stellten die Ermittler große Mengen verbotener Pyrotechnik sicher. „Es handelt sich um rund 270 illegal importierte Böller aus Polen“, so Diener, „außerdem wurden etwa hundert Schachteln unverzollte Zigaretten in der Wohnung gefunden.
Bisher, so die Angaben der Polizei, sei der 28 Jahre alte Verdächtige nicht durch schwere Drogendelikte aufgefallen. Auf eine Untersuchungshaft verzichteten die Justizbehörden - der Mann befindet sich nach der Wohnungsdurchsuchung auf freiem Fuß.
Während der Durchsuchung, die vom Amtsgericht angeordnet worden war, wurde das Haus in der Lessingstraße für etwa drei Stunden evakuiert. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich jedoch kaum Bewohner im Haus, so die Polizei. (mz)