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Händler im Center stinksauer

Von Martina Springer 20.09.2005, 17:37

Halle/Saalkreis/MZ. - Er beklagt die schlechte Informationspolitik des Bauministeriums im Vorfeld sowie den mangelnden Fortgang der Arbeiten zwischen Bruckdorf und dem Knoten Dieskau / Zwintschöna. Die für die Fahrbahninstandsetzung angesetzte

rund zweimonatige Sperrung halten die rund 75 Geschäftsinhaber des Einkaufsparks laut Kleinow für völlig unangemessen. Das sieht man im Ministerium nach Aussagen von Pressesprecher Harald Kreibich anders: "Der Zeitraum wird durch die Schwere der Schäden vorgegeben." Und diese Schäden seien erheblich. Auf einer Länge von 900 Metern müsse die Straße von Grund auf erneuert werden.

Angefangen hat der ganze Ärger - zumindest für das Hep - am 27. August. Da erfuhr Manager Kleinow aus der Zeitung, dass ab 29. August die B 6 ganz in der Nähe des Einkaufsparks voll gesperrt wird. "Niemand hielt es für nötig, uns zu informieren." Erst recht sei niemand auf die Idee gekommen, mit den betroffenen Händlern darüber zu reden, wie die Beeinträchtigungen möglichst gering gehalten werden können. Kreibich räumt ein: "Es wäre tatsächlich ratsam gewesen, im Vorfeld auf die Geschäftsleute zuzugehen." Er wolle sich dafür einsetzen, dass das bei künftigen Vorhaben geschehe.

Fehlende Information sei schlimm, sagt Kleinow. Noch schlimmer sei, "dass sich seit drei Wochen auf der Baustelle fast nichts tut". Er habe bei mehreren Stippvisiten diesen Eindruck gewonnen. Überdies könne er die Vollsperrung des entsprechenden Abschnitts nicht verstehen. Der für die Arbeiten zuständige Landesbetrieb Bau Sachsen-Anhalt habe dies damit begründet, dass der Fahrbahndamm in einer Breite von viereinhalb Metern und einer Tiefe bis zu zwei Metern komplett abgetragen werden müsse. Kleinow: "Doch genau das wird nicht gemacht. Das würde man doch sehen."

Seine Beobachtungen sind für Kreibich "Momentaufnahmen", die nicht die tatsächliche und vollständige Situation widerspiegelten. Die Fachleute würden durchaus so arbeiten, wie es nötig sei. "Das ist nicht Pillepalle, was da geschieht. Das ist grundhafte Sanierung, die gemacht werden muss, um die Verkehrssicherheit zu garantieren."

Diese Aussage allerdings hilft Stefan Reichensperger auch nicht weiter. Der Apotheker, der zu den alteingesessenen Mietern des Hep gehört, muss sich seit Beginn der Sperrung vor drei Wochen viele Klagen seiner Stammkunden über die acht Kilometer lange Umleitung anhören und hat außerdem deutlich weniger Laufkundschaft. "Das stinkt mich wirklich an."