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Handball Handball: Zerrissene Trikots und Notarzteinsatz

15.04.2012, 07:03
Maximilian Haase (Halle/Mitte) gegen die Wolfener Felix Randt (28) und Florian Spitz (7). (FOTO: ANDREAS LÖFFLER)
Maximilian Haase (Halle/Mitte) gegen die Wolfener Felix Randt (28) und Florian Spitz (7). (FOTO: ANDREAS LÖFFLER) Löffler

Halle (Saale)/MZ. - Sogar der Krankenwagen, den Trainer Martin Ostermann für seinen angeschlagenen Kapitän Tobias Suchanke bestellt hatte, stand bereits vor der Tür, konnte dann aber wieder fahren. Physiotherapeut Helge Geistlinger hatte die herausgesprungene Kniescheibe des Kapitäns noch auf dem Parkett wieder in ihre richtige Position gebracht. "Als ich Tobi gesehen habe, ist mir kurz schlecht geworden. Da habe ich vorsichtshalber den Notarzt gerufen", sagte Ostermann später zu jener Szene in der 26. Minute.

Die Oberliga-Handballer des HC Einheit Halle haben das Derby gegen die ebenfalls abstiegsbedrohte HSG Wolfen mit 29:22 gewonnen und waren sich jeder Zeit der Bedeutung voll bewusst. Die Saalestädter dominierten das Abstiegs-Endspiel über die gesamten 60 Minuten, spielten in Abwehr wie Angriff hochkonzentriert. Zur Pause lag Einheit bereits mit 14:9 in Front. Diesen Vorsprung bauten die Gastgeber bis zur 37. Minute auf 19:12 aus und brachten die zwei Punkte ungefährdet nach Hause. "Hut ab vor den Jungs. Sie haben Nervenstärke bewiesen und sich auch nicht von der schwierigen Situation mit Tobias Suchanke aus der Ruhe bringen lassen", sagte Ostermann.

Aus der Mannschaft ragten zwei Spieler heraus: Torwart Tom Mocker und Rechtsaußen Axel Steinbach. Mocker entnervte die Wolfener Angreifer mit 23 Paraden. Und Steinbach brachte zwölf Bälle - sechs aus dem Feld, sechs vom Siebenmeterpunkt - im gegnerischen Gehäuse unter. "Axel hat Verantwortung übernommen und Tom hat überragend gehalten. Daran konnte sich die gesamte Mannschaft hochziehen", so Ostermann.

Dank der souveränen Vorstellung des HC Einheit blieb die Verwirrung um einen den Gästen nicht gutgeschriebenen Treffer nur eine Randnotiz. Der Protokollant hatte einen Wolfener Treffer irrtümlich dem HCE angerechnet. Nach Intervention der Gäste, wurde das Tor Einheit zwar abgezogen, aber Wolfen nicht zugerechnet. Pech für die Gäste: Sie hatten zum Zeitpunkt des Tores sieben Feldspieler auf dem Parkett. Folglich konnte der Treffer nicht zählen. "Das war nicht mehr kriegsentscheidend", sagte dann auch Gäste-Trainer Wolfgang Spitz.

Axel Steinbach (Halle/links) gegen den Wolfener Hendrik Hein. (FOTO: ANDREAS LÖFFLER)
Axel Steinbach (Halle/links) gegen den Wolfener Hendrik Hein. (FOTO: ANDREAS LÖFFLER)
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