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Halle Halle: Zahlenmystik zum Geburtstag

21.11.2011, 21:15

Halle (Saale)/MZ. - "Da kommt doch keiner, man kann ja im November nicht mal draußen grillen", dachte Carola Schaar noch angesichts ihres bevorstehenden 60. Geburtstages. Doch die IHK-Präsidentin durfte sich am Montag zur Feier im Dormero Hotel "Rotes Ross" eines viel Besseren belehren lassen: Über 200 Gäste aus Politik und Wirtschaft, darunter Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), Landtagspräsident Detlef Gürth sowie mehrere Amtskollegen einiger der 80 Kammern aus dem gesamten Bundesgebiet nahmen im festlich hergerichteten Gartensaal Platz, um die Jubilarin gebührend zu feiern. Zur Einstimmung erfreute der Universitätschor "Johann Friedrich Reichardt" unter Leitung von Jens Lorenz mit Stücken von Debussy, Purcell und Ahlén, bevor IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Brockmeier in seinem launigen Grußwort den '51er Jahrgang in den höchsten Tönen lobte.

Auch ein wenig Zahlenmystik brachte er ins Spiel: In der 60 stecke dreimal die 20. Drei und Zwanzig seien etwas Spezielles, meinte er und verwies unter anderem auf die Dreieinigkeit und darauf, dass zehn Finger und zehn Zehen, die zu einem ganzen Menschen gehören, die Zahl Zwanzig ergeben. Mit Blick auf die Stärken des Skorpions, unter dessen Sternzeichen Carola Schaar geboren wurde, zeichnete der Redner das Bild einer zielstrebigen und äußerst kompetenten, dabei zutiefst menschlichen Unternehmerin und Präsidentin. Auch ohne Frauenquote habe sie sich bis an die Spitze eines wichtigen Gremiums emporgearbeitet - als einzige Frau deutschlandweit in dieser Position übrigens. Viele Wünsche und - trotz der Bitte um Spenden für ein Bürgerstiftungsprojekt anstelle von Geschenken - zahllose Präsente gab es für das Geburtstagskind - und eine Extra-Überraschung noch dazu: IHK-Experte in Sachen Konjunktur, Christof Wockenfuß, spielte Bach und Schumann - meisterhaft und ohne ein einziges Notenblatt.

Auf den Hund

gekommen

Wie man auf den Hund kommt? Waschen, Trimmen, Föhnen: Ja, Schönheitspflege ist auch bei Vierbeinern angesagt. Allerdings stammt der Entschluss, mal einen "Beauty-Tag à la Bello" einzulegen, dann doch eher von Herrchen oder Frauchen als vom Vierbeiner selbst. Egal, Hundefriseur Thomas Exler kommt alles unter die Bürste und Schere: kleine und große, brave und widerspenstige, falsche, dicke und scharfe Hunde. Ja, der 45-Jährige ist in der Südstadt so eine Art "Udo Walz" für alle bellenden, aber auch quasselfreudigen Kunden. Denn wie im Friseursalon, so werden im Hundesalon "Cassi" neben aller Stutzarbeit natürlich auch Neuigkeiten und Gerüchte erzählt. Heute ist Rottweiler Odin an der Reihe. Er ist Kunde der ersten Stunde. "Und der hat immer Angst vor Wasser, meidet sogar den See", sagt sein Frauchen Judith Collasch, die sich immer wieder wundert. Denn wenn Exler den 60 Kilo schweren Hund in die Badewanne hievt, hat Odin nichts mehr zu bellen. Ganz brav schaut er aus.

"Die meisten Hunde haben aber Schiss vor mir, nur zwei bis drei ziehen schon draußen an der Leine, um in den Laden zu kommen", sagt Exler. Sympathie oder Wohlgefallen: Der Hallenser führt das eher auf seine Leckerlis zurück, die es als Belohnung gibt. Wie Exler als gelernter Heizungs-Installateur überhaupt auf den Hund kam, ist schnell erzählt. Vor neun Jahren schaffte er sich Terrier-Hündin Cassi an. "Eines Tages war meine Hundefriseuse krank", sagt er. Termine in einem anderen Salon gabs erst in zwei Monaten. "Das ist ja wie beim Orthopäden", schimpfte der Hundefreund und machte sich selbst an die Arbeit. 2009 schulte er um, ließ sich zum "Groomer", also zur Fachkraft für Hundepflege nach Rassestandards, ausbilden und eröffnete 2010 seinen Salon "Cassi" in der Südstadt.

Über 300 Kunden betreut Exler. Angst hat er nicht. Nur einmal wurde er gebissen, nicht von einem Rottweiler oder Schäferhund, sondern von einem kleinen Pudel. "Die Gute hieß Bianca", sagt Exler, der den Gebissabdruck an der Hand vom Arzt behandeln lassen musste. MDE