1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Halle würde Flüchtlinge aufnehmen, fordert aber vorher eine politische Lösung

Konflikt auf der weißrussisch-polnischen Grenze Halle würde Flüchtlinge aufnehmen, fordert aber vorher eine politische Lösung

Die Kapazität an Plätzen ist in der Stadt nicht ausgereizt.

Von Dirk Skrzypczak 22.11.2021, 10:00
Flüchtlinge an der weißrussisch-polnischen Grenze.
Flüchtlinge an der weißrussisch-polnischen Grenze. Leonid Shcheglov/BelTA/AP/dpa

Halle (Saale)/MZ - Die Stadt Halle wäre bereit, Flüchtlinge aufzunehmen, die derzeit an der weißrussisch-polnischen Grenze unter schwierigen Bedingungen um ihr Überleben und die Einreise in die EU kämpfen. Voraussetzung ist, dass zuvor eine politische Lösung gefunden wird. „Wir haben stets die uns zugewiesenen Geflüchteten aufgenommen und menschenwürdig untergebracht. Das ist auch weiterhin das Ziel“, erklärte die Stadt auf MZ-Anfrage.

In diesem Jahr sind bislang 332 Geflüchtete über die regulären Wege per Zuweisung nach Halle gekommen, darunter waren auch acht Ortskräfte aus Afghanistan. „Entsprechend des Verteilerschlüssels sind nach Prognosen des Landes noch etwa 70 Personen bis Ende Dezember dieses Jahres zu erwarten.“ Die Migranten stammen vor allem aus Afghanistan, Georgien, Syrien, Kamerun, Somalia, der Türkei und dem Irak, so die Stadt.

Im Gegensatz zu Leipzig reichen nach Aussagen der Stadtverwaltung die Kapazitäten der Unterbringung aus

Um die Integration der Geflüchteten zu unterstützen, setzt Halle zudem vor allem auf eine dezentrale Unterkunft. Aktuell stehen in diesen Integrationswohnungen 574 Plätze zur Verfügung. Hinzu kommen 402 Plätze in drei Wohnzentren. Dort erfolgt auch die Erstaufnahme.

„Avisiert wird danach ein Umzug in den eigenen Wohnraum nach etwa sechs Monaten. Das ist aber auch abhängig vom vorhandenen Aufenthaltsstatus“, erklärt die Pressestelle.Im Gegensatz zur Stadt Leipzig reichen nach Aussagen der Stadtverwaltung die Kapazitäten der Unterbringung aus. Leipzig rechnet laut LVZ damit, dass dort im Frühjahr die Plätze nicht mehr reichen könnten. Derartige Probleme habe man in Halle nicht.