Pauline Feußner trainiert als Solistin Halle-Triathlon am 4. August wackelt gewaltig - Paulie Feußner trainiert als Solistin

Halle (Saale) - Homeoffice ist nichts für Pauline Feußner. Sich im Schwimmen, Radfahren und Laufen in den heimischen vier Wänden fit zu halten, so wie es Superstar Jan Frodeno gerade medienwirksam vorgemacht hat, dazu fehlen der 18-jährigen Triathletin vom SV Halle schon allein der Pool und die Trainingsgeräte.
Da die Sportschülerin ihren bisher größten Erfolg aber in einer nichtolympischen Disziplin erzielt hat, hat sie keinen Kaderstatus. Und damit auch nicht die Sondergenehmigung, mit der die WM-Dritte im Aquathlon (Meerschwimmen und Laufen) die Sportstätten am Stützpunkt in Halle trotz Corona-Krise hätte nutzen dürfen. „Ich mache gerade sehr viel individuell“, erzählt Pauline Feußner deshalb.
Triathletin Pauline Feußner vermisst das Schwimmen
Laufen und Radfahren kann die angehende Abiturientin schließlich auch draußen allein. Nach Plänen ihres Trainers Rene Gose, dem sie ihre Ergebnisse und Erfahrungen über ein Onlinetagebuch täglich mitteilt. Praktische Schützenhilfe bekommt die Triathletin von ihrem sportbegeisterten Vater Alexander.
„Schade“, findet es die einstige Schwimmerin, ausgerechnet in ihrer Paradedisziplin nicht weitertrainieren zu können. Was zumindest den Nebeneffekt hat, dass sie gerade in den anderen Teildisziplinen mit den für sie wohl noch größten Reserven besonders intensiv an sich arbeitet.
Was ihr die höheren Trainingsumfänge bisher eingebracht haben, das hätte die talentierte Sportlerin an diesem Wochenende am liebsten bei einem Heimspiel gezeigt: beim Gisa-Duathlon des SV am Sonntag in Lochau. Dieser war für die Ausdauermehrkämpfer bis zur Juniorenklasse sogar zur deutschen Meisterschaft aufgewertet worden. Doch der Duathlon ist abgesagt, wie nahezu alle anderen Saisonwettkämpfe.
So wird die Triathlon-Regionalliga der Frauen nicht stattfinden. Zudem wackelt der Halle-Triathlon am 4. August gewaltig. Also konzentriert Pauline Feußner ihre leisen Hoffnungen auf die Aquathlon-WM im September in den Niederlanden.
Noch keine Corona-Absage für Triathlon-Bundesliga der Männer
Bei der Triathlon-Bundesliga der Männer ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. „Wir erwarten nächste Woche eine Entscheidung“, sagt SV-Trainer Gose. Nach dem geplatzten Aufstieg im Vorjahr wollten die Hallenser um Olympiastarter Thomas Springer und Jonas Meyer diese Saison noch einmal im Unterhaus angreifen. Das Auftaktrennen am 17. Mai in Gütersloh ist aber bereits gestrichen. Weitere Absagen werden sicher folgen.
Der Vergleich mit den anderen wird fehlen, keine Frage. Aus wirtschaftlicher Sicht wiegt der Ausfall der eigenen Veranstaltungen besonders schwer. „Mit den Einnahmen dort finanzieren wir auch unsere Trainer“, erklärt Gose und spricht von 4.000 bis zu 8.000 Euro pro Wettkampf. (mz)