1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Halle steht im Stau - Sperrung am Glauchaer Platz führt zu Verkehrs-Chaos

EIL

Knoten ist zu Halle steht im Stau - Sperrung am Glauchaer Platz führt zu Verkehrs-Chaos

Mit dem Glauchaer Platz in Halle ist ein wichtiger Verkehrsknoten zu. Die Auswirkungen sind kilometerweit zu spüren.

Von Dirk Skrzypczak 20.07.2021, 09:04
 Auf der B80 in Richtung Riebeckplatz ging es am Montag in einem Megastau nur schleppend voran.
Auf der B80 in Richtung Riebeckplatz ging es am Montag in einem Megastau nur schleppend voran. (Foto: Schellhorn)

Halle (Saale)/MZ - Halle steht im Stau: Die teilweise Sperrung des Glauchaer Platzes hat am Montagmorgen mit dem Einsetzen des Berufsverkehrs zu dem befürchteten Verkehrschaos geführt. Allerdings waren die Auswirkungen noch weit erheblicher, als im Vorfeld prognostiziert. So staute sich die Fahrzeugkolonne nicht nur von der B 80 und aus Neustadt in Richtung Riebeckplatz. Auch aus Heide-Nord ging über Heideallee und Gimritzer Damm bis zum Rennbahnkreuz zwischenzeitlich nichts.

Dort war zudem die Auffahrt zur Hochstraße dicht. „Ich bin fast zwei Stunden von Dölau bis zum Lutherbogen unterwegs gewesen, wo ich zu spät zum Arzttermin kam. Wenn das jetzt die nächsten Monate so bleibt, dann gehen die Leute auf die Barrikaden“, sagte eine genervte Autofahrerin der MZ. Auch in Kröllwitz und an der Giebichensteinbrücke staute sich der Verkehr, weil Autofahrer nach Schleichwegen suchten, um doch irgendwie in die Stadt zu kommen.

Flutsanierung des „Knotens 46“ überhaupt notwendig?

Angestoßen durch die Verkehrsbehinderungen hat in Halle eine Debatte darüber eingesetzt, ob die Flutsanierung des „Knotens 46“ überhaupt notwendig ist. So äußern MZ-Leser den Verdacht, dass dort nur gebaut wird, weil Bund und Land die Kosten von rund drei Millionen Euro aus der Fluthilfe tragen. Billiger komme man an eine Straßensanierung nicht heran, heißt es. Der Beigeordnete für Stadtentwicklung, René Rebenstorf, widerspricht. „Der Glauchaer Platz wurde durch die Flut geschädigt. Die Fördermittel wurden auf der Grundlage eines Gutachtens aus dem Fluthilfefonds beantragt und durch das Landesverwaltungsamt nach einer Prüfung genehmigt.“

Wegen der Arbeiten auf dem Glauchaer Platz kam es am Montag in ganz Halle stadteinwärts zu Staus: wie hier auf der Giebichensteinbrücke.
Wegen der Arbeiten auf dem Glauchaer Platz kam es am Montag in ganz Halle stadteinwärts zu Staus: wie hier auf der Giebichensteinbrücke.
(Foto: Kison)

Seit dem 2. September 2014 liegt der Zuwendungsbescheid übrigens schon vor. Demnach wurde der Platz nicht nur durch das Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen, sondern auch durch drückendes und steigendes Grundwasser, als Folge der Flut, im Untergrund geschädigt. Unterschiedliche Aussagen gibt es unterdessen zum Bauzeitraum. Während die Stadt nach wie vor davon ausgeht, dass die Arbeiten ein Jahr dauern, spricht die Baufirma davon, früher fertig werden zu wollen.

Glauchaer Platz ist nicht die einzige Staufalle in Halle

Der Glauchaer Platz ist nicht die einzige Staufalle in Halle. Es kommt jedenfalls noch dicker, vor allem für die Tausenden Bewohner von Heide-Nord und Lettin. Die Stadt lässt ab Donnerstag die Nordstraße bis voraussichtlich 1. Oktober sperren. Am Knoten zur Waldstraße soll ein Kreisverkehr entstehen, zudem ist der Bau eines Radwegs geplant. Die Folge: Heide-Nord ist für Fahrzeuge über Kröllwitz nicht mehr erreichbar, sondern nur noch über Dölau, Nietleben und Neustadt. Die „Harzstraße“ könnte damit ebenfalls zur Staufalle werden. „Um mit dem Bus von Heide-Nord nach Kröllwitz zu kommen, muss ich dann dreimal umsteigen. Was sonst eine Busfahrt von acht Minuten ist, wird zu einer zeitlichen Zumutung“, kritisiert MZ-Leser Uwe Herre. Je nach Fahrziel sei es erforderlich, ein weiteres Ticket zu lösen. Eine Werbung für den ÖPNV sei das nicht.

Rebenstorf verteidigt die Planungen. Man habe bewusst die Sommermonate gewählt, weil die Verkehrsbelegung durch die Ferien- und Urlaubszeit am geringsten sei. Die Sperrung sei nötig, um sicher arbeiten zu können.