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Fröhliches Burgtreiben Halle startet mit Trotzburgfest in die musikalische Freiluft-Saison

Auf dem Plateau des Giebichensteins gibt es im Juli und August aber noch mehr als Konzerte.

Von Katja Pausch 29.06.2021, 11:30
Die Open-Air-Saison in Halle ist eröffnet. Auf der Oberburg Giebichenstein hat das Trotzburgfest begonnen - bis zum 17. Juli gibt es hier Konzerte.
Die Open-Air-Saison in Halle ist eröffnet. Auf der Oberburg Giebichenstein hat das Trotzburgfest begonnen - bis zum 17. Juli gibt es hier Konzerte. Fotos: Katja Pausch

Halle (Saale) - Ein bisschen kurzatmig ist Gisela Jäger schon, als sie nach anstrengendem Aufstieg endlich oben angekommen ist. Doch das stört die Hallenserin nicht. „Ich kann ja langsam laufen“, sagt die 82-Jährige, die beim Erklimmen der 113 Stufen zur Oberburg Giebichenstein immer mal wieder eine Pause einlegen muss. Doch das, was sie oben erwartet, ist ihr die Mühe wert - wie den über 100 anderen Gästen an diesem Abend auch, die das Eröffnungskonzert des Trotzburgfestes erleben wollen. „Es ist toll, dass es endlich wieder Live-Musik gibt, und dazu noch an solch einem schönen Ort“, sagt denn auch ein junger Mann, der sich vor Konzertbeginn noch schnell ein Bier am Getränkestand holt.

Halle startet mit Trotzburgfest auf der Oberburg Giebichenstein in die Freiluft Saison

Das Konzert der halleschen Band „Buckley’s Chance“ ist dabei nicht nur der Auftakt zur zweiten Auflage der 2020 im ersten Coronasommer ins Leben gerufenen Musikreihe, sondern überhaupt der Start in Halles diesjährige Open-Air-Saison, die mit solch unterschiedlichen Spielorten wie Pferderennbahn, Peißnitzbühne, NT-Hof oder auch dem Moritzburggraben aufwarten kann.

Nun, die Burg Giebichenstein ist aber wohl mit Abstand die mit dem größten Aufwand verbundene Location. „Alles muss hier rauf“, bringt es Jane Unger, die als Chefin des Stadtmuseums Halle und damit auch „Hausherrin“ der Oberburg Giebichenstein das Trotzburgfest am Freitagabend eröffnet, auf den Punkt. Getränke für die neugestaltete Bar auf der Burg, die Bestuhlung für Hunderte Gäste und auch die komplette Technik - alles muss rauf auf die Burg, wurde von fleißigen Helfern Stück für Stück die steile Steintreppe hoch getragen.

Viele Konzerte im Juli und August auf dem Trotzfest

Dafür gibt es an diesem Abend auch den ersten Applaus vom Publikum. „Für die Bühne hatten wir aber zum Glück von der Unterburg aus einen Lift im Einsatz“, so Michael Proschek, Organisator und selbst Musiker. Zwei riesige Wassertanks links und rechts der Auftrittsfläche, gefüllt mit Hilfe eines langen Schlauchs aus der Kassen- und Toilettenebene der Burg, sichern die Bühne gegen allzu stürmische Winde. Instrumente und Verstärker allerdings müssen die Musiker der Bands, die bis zum 18. Juli fast täglich die Burg bespielen, jeweils selbst schleppen.

Romantisch: Musikgenuss in  historischer Kulisse
Romantisch: Musikgenuss in historischer Kulisse
(Foto: Katja Pausch)

Proschek ist froh, dass das Trotzburgfest, vor einem Jahr eher aus der Corona-Not entstanden, in diesem Jahr eine Neuauflage mit verbesserten Bedingungen erfahren kann. „Das haben wir neben der Stadt unter anderem auch vielen Konzertfans zu verdanken“, so Proschek, der die musikalische Vielfalt des Festes auch über Crowdfunding sichern konnte. „Rund 5.000 Euro sind innerhalb von knapp vier Wochen zusammengekommen“, so Proschek, dem bei der Ansage des Programms kurz die Stimme versagt vor Rührung.

Mit mehreren Zugaben, eingefordert von den in Gartenstühlen, auf Mauern und in Liegestühlen sitzenden Zuschauern, geht an diesem Abend die Band von der Bühne - und von der Burg. Denn alles, was raufgeschleppt wurde, muss schließlich auch wieder runter. Jeden Abends aufs Neue. Weitere Konzerte u. a. 30. Juni Salea Wim, 1. Juli The Coins, 2. Juli Brohmers Bluegrass-Session. Tickets und Programm auf trotzburgfest.leballong.de. (mz)