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Halle/Saalekreis Halle/Saalekreis: Wenig Begeisterung für «LAB» oder «WEL»

Von MICHAEL FALGOWSKI 21.08.2012, 19:03
Rainer Pitschke, Geschäftsführer des Dienstleisters «Der Schilderladen», hält in Halle Autokennzeichen des ehemaligen Landkreises Merseburg-Querfurt (MQ) und des Landkreises Saalekreis (SK) in seiner Hand. (ARCHIVFOTO: DAPD)
Rainer Pitschke, Geschäftsführer des Dienstleisters «Der Schilderladen», hält in Halle Autokennzeichen des ehemaligen Landkreises Merseburg-Querfurt (MQ) und des Landkreises Saalekreis (SK) in seiner Hand. (ARCHIVFOTO: DAPD) dapd

SAALEKREIS/MZ. - "LAB", "WEL" oder "TT" - ein eigenes Kürzel im Autokennzeichen war für die Saalekreis-Kommunen stets unerreichbar. Den Einwohnern von Landsberg, dem heutigen Wettin-Löbejün oder Teutschenthals war nie ein eigenes Nummernschild vergönnt - immer nur "SK". Das könnte sich ändern: Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) will die Kfz-Kennzeichen freigeben. Auch Städte und Gemeinden, die noch nie ein eigenes Kennzeichen im Nummernschild führten, könnten so eine Buchstabenkombination wählen.

Indes hält sich das Interesse am identitätsstiftenden Nummernschild in den großen Saalekreis-Kommunen und Gemeinden offenbar in Grenzen. "Ich persönlich sehe da keine Notwendigkeit", sagt der Landsberger Bürgermeister Olaf Heinrich (CDU). "SK" sei doch ganz in Ordnung. Heinrich bewertet den Vorschlag, den er zwar ganz nett findet, eher als typische Sommerdebatte. Entsprechend lautet sein eigener Vorschlag: "Landsberg mit seinen 16 500 Einwohnern besteht aus 29 Ortschaften. Jede Ortschaft sollte ein eigenes Nummernschild bekommen!"

Die schmerzhafte Geburt einer Stadt, deren Nachwehen längst nicht überwunden sind, haben im Zuge der Gebietsreform gerade Wettin und Löbejün erlebt - Streit um den Namen inklusive. Vielleicht deshalb reagiert man auch dort eher verhalten. "Ein eigenes Nummernschild? Bisher gab es da noch keinerlei Anfragen", sagt Waltraud Schmidt, stellvertretende Bürgermeisterin der neuen Stadtkonstruktion. Es gebe auch, fügt sie hinzu, dringendere Angelegenheiten. Das sieht auch der Wettin-Löbejüner Stadtratschef Hans-Dieter Gottstein (FDP) so. "Wenn es der Wunsch des Stadtrates ist, wird man darüber reden. Aber es gibt beileibe im Moment Wichtigeres."

Dabei ist das Anliegen Ramsauers doch gerade, durch eigene Kennzeichen eine stärkere Heimatverbundenheit zu schaffen. Und endlich könnte so auch die Großgemeinde Teutschenthal ein eigenes Nummernschild führen. "TT" wäre noch zu haben. Doch auch in Teutschenthal herrscht bisher wenig Begeisterung. Michelle Lange, die den Bürgermeister vertritt, sagt, etwas überrascht, auf Nachfrage: "Das wurde noch nicht diskutiert."

Saalekreis-Landrat Frank Bannert (CDU) ist offenbar kein Freund einer solchen Neuregelung, die die in den Kreisgebietsreform-Debatten mühsam gefundene Einheit der 165 000 zugelassenen SK-Fahrzeuge wieder zerschlagen würde. "Ein Auto-Kennzeichen verbindet und ist damit natürlich immer auch ein Stück Identität. Das Kennzeichen SK für den Landkreis Saalekreis ist eine gute Wahl." Er habe aber Verständnis dafür, wenn Kommunen ihre ehemaligen Kennzeichen wieder einführen wollten.