Halle/Saalekreis Halle/Saalekreis: Loewe-Fest trotz Baustopps
LÖBEJÜN/MZ. - Schön feiern fast ohne Geld - dieses kleine Kunststück haben die Veranstalter der Musikalischen Weihnacht am Wochenende in Löbejün fertig gebracht. Ausrichter des fröhlichen Treibens im Historischen Stadtgut war die Internationale Carl-Loewe-Gesellschaft - im Verbund mit nahezu allen Vereinen der kleinen Saalekreis-Stadt.
Das Adventsspektakel gibt es seit vier Jahren. Auf unterhaltsame Art und Weise lenkt der Veranstaltungsreigen die Aufmerksamkeit der Besucher auf den Geburtstag des aus Löbejün stammenden Balladen-Komponisten Carl Loewe (1796-1869). Loewes Geburt jährt sich am 30. November zum 214. Male. "Möglich ist das Fest nur durch die vielen ehrenamtlichen Helfer", sagte Andreas Porsche, der Präsident der Loewe-Gesellschaft voll Dankbarkeit. Anders ginge es gar nicht, da der Verein faktisch kaum über finanzielle Spielräume verfüge. Kurz nach den Carl-Loewe-Festtagen, zu denen beispielsweise der weltberühmte Leipziger Thomanerchor in Löbejün gastierte, fange man jetzt wieder bei Null an. Feiern wolle man aber dennoch, selbst wenn derzeitig über das Carl-Loewe-Haus ein Baustopp verhängt sei. Grund ist der von Kommunalaufsicht nicht genehmigte Haushalt der Stadt. Deshalb kann Löbejün nicht den geforderten Eigenanteil für die Landesförderung aufbringen..
Wie emsige Wichtel wuselten die ehrenamtlichen Helfer an allen Ecken und Enden der musikalischen Weihnacht. Sie waren es, die sich um die Angebote an den zahlreichen Ständen rund um den Christbaum im Innenhof des Stadtgutes kümmerten. Sie waren es, die sich in verschiedenen musikalischen Formationen auf die Bühne wagten und den Frohsinn unter die Leute brachten. Auch der Löbejüner Frauenchor traf schon mit der Auswahl der Lieder den richtigen Ton. Und damit bei Minusgraden niemand fröstelte, sorgten die Mitglieder des Schalmeien-Orchester für Schwungvolles nach Noten.
Als Koordinator fungierte Enrico Rummel von der Loewe-Gesellschaft. Und ihm war auch ein Brückenschlag nach Halle-Nietleben zu verdanken. Erstmals gab es nämlich eine Modellbahnschau, präsentiert vom Eisenbahn-Modell-Club EMC 78. Das erwies sich wahrlich als Zugnummer. "Die Besucherzahl klingt wie Musik in meinen Ohren", meinte Rummel. Die Bilanz des Wochenendes brach einen Rekord: über 2 000 Gäste.
Zu den Anziehungspunkten gehörte die von Martin Mory vorgestellte Anlage mit einer Eisenbahn-Landschaft im Gebirge. Auf drei Etagen rollten die Züge. Ein Computerprogramm übernahm die Steuerung inklusive der 20 Weichen. Drei Jahre habe man an dem Wunderwerk gebaut, sagte der künftige Informatik-Student.