Halle/Saalekreis Halle/Saalekreis: Es werde Licht!
OPPIN/MZ. - Sie stehen oft im Schatten der großen Industriebetriebe in der Region. Die Klein- und mittelständischen Unternehmen im Saalekreis entdecken aber zunehmend Marktnischen für sich, um sich im harten Wirtschaftsalltag behaupten zu können. Ein praktisch leuchtendes Beispiel dafür ist die Firma Display & Design, die ihren Sitz in Oppin (Stadt Landsberg) hat. Dort nämlich werden innovative Ideen für den Einsatz von Lichtelementen in der Werbung und seit neuestem auch im Möbelbau entwickelt.
Der aktuellste Clou der Frauen und Männer um Geschäftsführer Detlef Schulz sind superflache Leuchtdisplays. Diese werden wie Spanplatten in Möbeln verbaut. Zieht man also beispielsweise an seinem Schrank eine Schublade auf, in der eine solche Lichtplatte integriert ist, ist der Inhalt sofort beleuchtet - und das in den jeweiligen Wunschfarben. Die Idee daran ist freilich nicht ganz neu. Wohl aber die Umsetzung. Denn bisher wurden die verbauten Platten nur vom Rand beleuchtet. Schulz und sein Team haben eine Methode entwickelt, mit der gesamte Möbelelemente - egal ob Schubladenboden oder die Seitenwand eines Schrankes - zum Leuchten gebracht werden können.
Die Möbelindustrie entdeckt das Oppiner Unternehmen mit seinen rund 30 Angestellten gerade erst neu für sich. "Bisher", so Marketingmitarbeiter Enrico Peau, "hatten wir uns mehr auf Produkte für die Werbung konzentriert". Seit gut 21 Jahren werden in Oppin Ideen geschmiedet, wie man Zubehör für Reklameprodukte - wie etwa Tafeln oder Aufsteller - optimieren und natürlich mit verschiedenen Lichtsystemen ausstatten kann. Geschäftsführer Schulz: "Leuchtdisplays machen inzwischen mehr als 70 Prozent des Umsatzes aus." Doch dabei soll es nicht bleiben. Denn bereits im kommenden Jahr sollen die superflachen Systeme für die Möbelindustrie vermarktet werden. "In vier Wochen wollen wir die ersten Muster verteilen. Es gibt schon etliche Anfragen von Tischlern und Handwerkern dazu", so Marketing-Sprecher Peau. Zunächst sollen die neuen Produkte für die individuelle Anfertigung von Möbeln an den Mann gebracht werden. "Eine Serienproduktion für große industrielle Hersteller ist aber auch denkbar", sagte Peau.
Die Entwicklung der neuen extrem flachen Leuchtflächen machten unter anderem Fördermittel aus dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundeswirtschaftsministeriums möglich. "Durch das Industrieforschungsprojekt haben wir in zusätzlichen Branchen Fuß gefasst", so Firmenchef Schulz. Auf dem Markt für technologisch hochwertige und langlebige Displaysysteme erwartet der Unternehmer daher einen deutlichen Umsatz- und Personalzuwachs. Und dazu hat er offenbar allen Grund: Denn nach Angaben des Wirtschaftsministeriums löse ein Förder-Euro in drei Jahren zwölf Euro Umsatz aus.