Leben gerettet Halle (Saale): Ärzte operieren Drillinge im Mutterleib - und retten so ihre Leben

Halle (Saale) - Dass Wiebke Lüders als frischgebackene Mutter von Drillingen ihre Babys in den Armen halten darf, ist für die 36-Jährige wie ein Wunder. Denn beinahe hätten Tristan, Anouk und Zoé nicht überlebt - wenn nicht die Ärzte der Klinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin am am Universitätsklinikum der Braunschweigerin geholfen hätten.
Zwei ihrer Drillinge litten unter dem sogenannten fetofetalen Transfusionssyndrom, teilten sich also im Mutterleib ihre beiden Blukreisläufe, für beide eine lebensbedrohliche Situation. Denn während das „Spenderkind“ dabei zu wenig mit Blut versorgt wird und nur langsam wächst, bekommt das „Empfängerkind“ zu viel davon. Die Folge: Das Herz muss stärker arbeiten, es droht eine Herzschwäche.
Experten der Uniklinik Halle (Saale) retteten den Drillingen durch Eingriff im Mutterleib das Leben
Die Ärzte in Braunschweig stellten das Syndrom in der 24. Schwangerschaftswoche fest, doch helfen konnten sie ihnen nicht. Dort fehlte einfach das medizinische Know-How. Denn in Deutschland gibt es nur eine Handvoll Experten, die solche Eingriffe vornehmen. „Wir hätten nur auf ein Wunder hoffen können“, berichtet Wiebke Lüders.
Hilfe bekamen sie von Michael Tchirikov in Halle. Der Chef der Klinik für Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin der Uni Halle beherrscht wie nur wenige in seiner Zunft die so genannte fetale Chirurgie, soll heißen: Er operiert Babys, die noch im Mutterleib sind. Tchirikov trennte die Blutkreisläufe der beiden.
Ärzte aus Halle (Saale) retten Drillinge: Banges Warten nach der OP
„Nach einer Woche wussten wir, dass der Eingriff erfolgreich war“, erklärt die nun dreifache Mutter rückblickend. Danach begann eine Zeit des Wartens: „Wir haben von Tag zu Tag, von Woche zu Woche gelebt“, so Lüdke. Denn das Ziel sei es gewesen, die Geburt so lange wie möglich hinauszuzögern, damit sich die Babys im Mutterleib weiter entwickeln können.
In der 32. Schwangerschaftswoche kamen Tristan, Anouk und Zoé schließlich zur Welt. Und Wiebke Lüders und ihr Mann sind überglücklich: „Wir sind den Pflegenden, Hebammen und Ärzten des Universitätsklinikums sehr dankbar dafür, wie sie uns in den vergangenen Monaten betreut haben.“ (mz)