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Halle freut sich auf Dell

Von Andreas Lohmann 03.05.2005, 16:48

Halle/MZ. - Auf dem zurzeit staubigen Marktplatz ließ Halles Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler (SPD) einen großen Teppich vor dem Stadthaus auslegen. In himmelblau, Dells bevorzugter Farbe. Im September wollen die Amerikaner ihr neues Business-Center starten. Für eine Übergangsphase mietet Dell gut 2 000 Quadratmeter Bürofläche im Bruckdorfer Dienstleistungszentrum an. Doch bald soll in der Thüringer Straße neu gebaut werden.

"Wir haben schon heute die ersten acht Mitarbeiter eingestellt", sagte Personaldirektor Benedikt Morsey zur MZ. Doch noch sind viele Stellen frei. "Die Agentur für Arbeit", so deren Leiterin Sabine Edner, "hat den Auftrag, das Personal zu beschaffen." Man rechne mit 15 000 Bewerbungen. Die Unterlagen könnten ausschließlich über Internet eingereicht werden. "Wenn jemand keinen Computer zu Hause hat, kann er auch das Internet-Center der Agentur nutzen", riet Edner. Gesucht würden vor allem Leute, die beim Umgang mit dem PC helfen können sowie Verkaufsprofis.

Bei vielen Hallensern weckt die Dell-Ansiedlung Zuversicht. Die Stadt werde einen großen Imagegewinn erzielen, meinte Rossini-Wirt Gharib Reslan bei einer Umfrage auf dem Marktplatz. "Ich brauche einen Laptop, den werde ich gleich bei Dell bestellen", fügte er hinzu. Georg Retschke (70) meinte: "Dell passt gut zu Halle." Die IT- und Medienbranche entwickele sich und dieser Trend werde sich fortsetzen. Nachdem so viele Arbeitsplätze weggebrochen seien, könne man sich jetzt einmal freuen, sagte Thomas Hähnel. Der 27-Jährige Kfz-Mechaniker ist zurzeit arbeitslos und meinte, er rechne sich keine Chance bei Dell aus.

Sie habe auch von Dell gehört und finde es prima, dass der Konzern nach Halle kommt, sagte Eva Sondermann. Die 19-Jährige lernt Einzelhandelskauffrau und hofft, dass sie von Kaufland übernommen wird. "Mit Computern kenne ich mich nicht so aus", sagte sie. Wilfried Jenkel erklärte, die 300 Jobs reichten nicht aus, Halle brauche viel mehr. Der 49-Jährige sagte, er habe schon einmal in einem Call-Center gearbeitet, "auf Dauer war das aber nichts für mich."