1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Halle: Halle: Ein Dach für das Paradies

Halle Halle: Ein Dach für das Paradies

Von MICHAEL TEMPEL 13.04.2011, 18:05

Halle (Saale)/MZ. - Das Wetter war alles andere als paradiesisch. Trotzdem ist am Mittwoch am künftigen "Sportparadies" am Böllberger Weg in Halle ein wichtiger Bauabschnitt eingeläutet worden: Mit der Montage eines großen so genannten Binders startete der Bau der Dachkonstruktion für das rund zehn Millionen Euro teure Sportcenter.

Genau 12.21 Uhr wurde der erste, 20 Meter lange und leicht gebogene Binder - laienhaft formuliert: ein aus mehreren Holzteilen zusammengeleimter Stützbalken - auf den Rohbau gehoben. "Es werden insgesamt 100 Binder verbaut", erläuterte Bauleiter Willy Gimbel. Diese Stützbalken tragen später das gewölbte Dach.

Der längste Binder, der verbaut wird, ist 28 Meter lang und wiegt 4,5 Tonnen. "Die größte Spannweite mit 36 Metern müssen wir in der künftigen Tennishalle überbrücken. Dort verwenden wir einen zweiteiligen Binder", sagte Jürgen Pohlmann. Pohlmann ist Technischer Leiter einer Holzbaufirma aus dem bayrischen Rosenheim, die die Holzträger angefertigt hat und sie auch montiert. Zu den Referenzen der Rosenheimer gehört laut Pohlmann übrigens das neue Eisstadion in Inzell, in dem jüngst die Eislauf-WM stattfand.

Die wichtige Bauphase für das hallesche Sportparadies wurde am Mittwoch mit einem Frühstück für die rund 30 Bauleute sowie für Gäste gefeiert. Im Herbst soll das Sportareal mit seinen 11 000 Quadratmetern Nutzfläche fertig sein. In dem Center warten dann Tennis-, Badminton-, Hallenfußball- und Beachvolleyball-Anlagen sowie eine Kegelhalle, ein Indoor-Kinderspielplatz, ein Kletterbereich, eine Sportbar und ein Bistro auf Gäste. "Der genaue Termin für die Eröffnung steht noch nicht fest. Aber wir werden sie zünftig feiern, die Gäste werden die Angebote ausgiebig testen können", sagte Projektmanager Dirk Hähnlein.

Bauleiter Gimbel freute sich, dass es nach der mehrwöchigen Winterpause mit dem Bau nun wieder vorangeht. Das Sportparadies, hinter dem der Leipziger Apotheker Holm Lischewski als Investor steht, zählt zu den größten seiner Art in der Region. In den vergangenen Jahren hatte Lischewski allerdings mit Verzögerungen zu kämpfen: So veranlasste ihn der Gestaltungsbeirat der Stadt 2007 zu Nachbesserungen an der Architektur. Die Experten hatten den "Baumarktstil" des ersten Entwurfs moniert. Auch musste der Schutz seltener Fledermäuse - diese nisten in alten Kellergewölben auf dem Gelände - bedacht werden. Außerdem gab es Auseinandersetzungen mit Nutzern eine Garagenanlage, die für das Sportparadies weichen musste. Ursprünglich wollte der 39-jährige Lischewski, der gebürtiger Hallenser und begeisterter Tennisspieler ist, sein Center bereits im Sommer 2008 eröffnen.

Entsprechend zufrieden mit dem Baufortschritt zeigte sich Lischewski gegenüber der MZ: "Die Vorfreude ist groß. Jetzt kann man langsam sehen, wie das Sportparadies aussehen wird", sagte er.