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Halle Halle: Blumenklau auf Friedhöfen

Von HEIDI JÜRGENS 17.05.2010, 16:38

HALLE/MZ. - Der Diebstahl von Pflanzen und Schnittblumen auf Friedhöfen hat wieder zugenommen. Zahlreiche MZ-Leser beklagen dies, öffentlich wird bereits vor Dieben gewarnt. Betroffen vom Blumenklau sind zwar zumeist die großen kommunalen Friedhöfe, doch auch auf kleineren hat man jüngst wieder solche Erfahrungen machen müssen. "Wir haben Aushänge angebracht", sagt Volker Deichfuß, Verwalter und Gärtner des Laurentius-Friedhofs am Kirchtor. "Wir fordern zu Wachsamkeit auf. Das hat offenbar abschreckende Wirkung, seitdem scheint nichts mehr gestohlen zu werden."

Gepflanzt und gleich gestohlen

Anders auf dem Gertraudenfriedhof. Hier auf dem großen Areal haben Diebe augenscheinlich leichtes Spiel. Zu denen, die diese bittere Erfahrung gemacht haben, gehört Brigitte Maeder. "Sonnabends habe ich das Grab neu bepflanzt, am Sonntag war alles verwüstet, die Pflanzen herausgerissen und gestohlen." Auch andere Grabstellen in der Nähe seien betroffen gewesen. Im Blumengeschäft am Eingang Dessauer Straße wird das bestätigt: Seit Beginn der Pflanzzeit kämen täglich Kunden, die nachpflanzen müssten, heißt es. "Ich vermute hier regelrecht gezielten Diebstahl, vielleicht sogar von einer Bande", sagt Brigitte Maeder. Und sie ist verärgert, dass "sich offenbar weder die Friedhofsverwaltung noch die Polizei der Sache annehmen." Schließlich zahle man für die Grabstelle, da müsse doch auch jemand für Ordnung und Sicherheit sorgen.

Udo Rost, als Leiter des Grünflächenamtes für die kommunalen Friedhöfe zuständig, sieht das nicht so. "Mit der Nutzungsgebühr, die für eine Grabstelle gezahlt wird, erwirbt man das private Nutzungsrecht. Dieses zu schützen ist nicht Aufgabe des Amtes und nicht durch die Gebühr bezahlt", sagt er. Die decke ausschließlich das Nutzungsrecht ab. Pflegearbeiten im öffentlichen Raum der Friedhöfe würden aus dem städtischen Etat bezahlt. Blumenklau von Gräbern sei Diebstahl von Privateigentum, zuständig dafür sei die Polizei. Rost erklärte, dass in seinem Amt derzeit keine Erkenntnisse über gehäuften Diebstahl vorliegen. Er räumt ein, dass "sich sicher Betroffene nicht immer melden".

Polizei rät zu Anzeigen

Das sind auch die Erfahrungen bei der Polizei. "Uns liegen keine Informationen vor. Wenn Diebstahl nicht angezeigt wird, können wir nichts machen", sagt Sprecher Udo Richter. Anzeigen müssten in dem Revierkommissariat erfolgen, in dessen Zuständigkeit der Friedhof liegt - das sei auch telefonisch möglich. Für den Gertrauden- und den Nordfriedhof sind die Beamten des Kommissariates Nord in der Kurallee 18 Ansprechpartner, für den Südfriedhof die An der Fliederwegkaserne 17 und für den Neustädter Friedhof das Kommissariat in der Neustädter Passage 15 a.

Telefonisch sind die Kommissariate so zu erreichen: 0345 / 2 24 42 92 (Kurallee), 0345 / 2 24 32 92 (Fliederwegkaserne) und 0345 / 2 24 52 92 (Neustadt).