Halle: Halle: Bälle sausen über Rennbahn

HALLE/MZ. - Die Liebhabers waren zwei von gut 13 000 Besuchern, die am Samstag zur Rennbahn zogen. Dort wurde die erste Abschlagsanlage für Golfer in Halle eröffnet. Eine Resonanz, mit der Alexander Landgraf nicht gerechnet hatte. Der 34-Jährige gründete mit zwei anderen Gesellschaftern die Unternehmensgesellschaft Golf Halle Saale, die auf einem Teil der Pferderennbahn das Trainingsgelände geschaffen hat. Bis 15 Uhr konnten Besucher die Anlage kostenlos testen. Viele guckten nur zu, andere bauten ihre Fähigkeiten aus. Und mehr als die Hälfte waren Laien, die das Golf-Eisen zum ersten Mal in der Hand hielten.

Jörg Richter kam als "blutiger Anfänger", wie er sagt, auf den Platz. Er habe noch nie Golf gespielt. "Aber ich wollte es schon immer mal probieren." So stand der Bad Lauchstädter am Samstag mit anderen Neulingen bei Golf-Lehrer Frank Buchner, der ihnen die Technik zeigte. Zuerst die Körperhaltung: "Leicht in die Knie gehen, Po raus, kein Hohlkreuz" erklärte Buchner. Dann folgten die Bewegungen - zum Ball hin muss der rechte Arm gestreckt sein, ausholen für den Schlag, die Arme durchziehen. Dann konnten sie es selbst probieren - jeder mit 48 Bällen an einem der 25 Abschlagsplätze.

Anfänger Jörg Richter überprüfte vor seinem ersten Schlag seine Haltung, holte aus und - zog am Ball vorbei. Einige Male berührte er den Ball, doch der flog nicht, sondern rollte nur ein paar Meter. Aber Richter ließ nicht locker, probierte es immer wieder. Nach einer halben Stunde war das Ball-Körbchen leer. Drei der Bälle seien ihm gut gelungen, die habe er recht weit ins Feld geschlagen, resümierte der 47-Jährige. Er will wiederkommen und dann eine bessere Quote erzielen. Sein Fazit nach dem Ausprobieren: "Jetzt habe ich mehr Respekt vorm Golfen, es ist schwieriger, als es im Fernsehen aussieht."

Womöglich hat ihn bei dieser ersten Begegnung das Fieber erwischt, dem die Organisatoren um Alexander Landgraf schon lange erlegen sind. Schließlich mussten sie bisher immer bis Leipzig fahren, um zu üben. Mit der "Driving Range" in Halle wollen sie den Weg zum Training verkürzen. Den Vorteil sieht auch das Ehepaar Liebhaber, nun können sie "schnell mal für eine Stunde" herfahren.

Geöffnet täglich von 10 Uhr bis Sonnenuntergang; 48 Bälle kosten vier Euro, plus Ausleihgebühr für die Schläger.