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Halle Halle: Aus für obszöne Plakate?

11.11.2010, 20:55
Die Politikwissenschaftlerin Sabine Wolff vertritt derzeit das Neue Forum im Stadtrat. (FOTO: Archiv/THOMAS MEINICKE)
Die Politikwissenschaftlerin Sabine Wolff vertritt derzeit das Neue Forum im Stadtrat. (FOTO: Archiv/THOMAS MEINICKE) CARDO

Halle (Saale)/MZ/MIT. - Nackte Frauenpos, üppige Oberweiten, schmuddelige Sprüche - in Halle soll obszöne Werbung auf Plakaten verboten werden. Darauf hat sich am Abend der Sozialausschuss verständigt. Stimmt Ende November auch der Stadtrat zu, soll die Verwaltung beauftragt werden, mit der Firma Ströer Deutsche Städte-Medien (DSM) Regelungen zu treffen, die Werbung mit sexistischen, jugendgefährdenden und gewaltverherrlichenden Inhalten ausschließen. DSM hat in Halle per Vertrag allein das Recht, städtische Anlagen wie Lichtmasten für Werbung zu nutzen.

Der Ausschuss hat sich mit einem entsprechenden Antrag von Sabine Wolff (Neues Forum) befasst, der auf CDU-Initiative um einige Formulierungen ergänzt wurde. Wolff hatte sich an Plakaten gestört, die am Frauentag am 8. März in Halle aufgehängt waren und auf denen für einen Auftritt der Band „Ostblock-Schlampen“ geworben wurde. „Wir müssen klären, ob wir das als Stadt wirklich zulassen wollen“, sagte Wolff. Bereits 2008 hatte eine Plakataktion zu Protesten geführt, die mit dem (grammatikalisch falschen) Slogan „Zeig’ mir Dein Arsch!“ und einem abgebildeten nackten Po für eine Tanzveranstaltung geworben hatte. Das war sogar vom Deutschen Werberat gerügt worden.

Mit Erlaubnis der Firma DSM können in Halle auch Dritte werben, für die dann etwaige Neuregelungen ebenso gelten würden. DSM-Niederlassungsleiter Steffen Jantz reagierte zurückhaltend auf die Pläne. „Bevor es keinen verbindlichen Beschluss gibt, wollen wir uns dazu nicht äußern“, sagte er.