Großbaustelle Talstraße Großbaustelle Talstraße: Täglich eine andere Verkehrsführung

Halle (Saale) - Bagger, Radlader und andere Baufahrzeuge sind in Aktion. In der Talstraße in Kröllwitz ist derzeit eine von Halles Großbaustellen und das bereits seit Anfang Mai. Dort wird aufwändig und grundhaft saniert, denn das Jahrhunderthochwasser im Frühsommer 2013 hat immense Schäden verursacht.
Im ersten Bauabschnitt widmet man sich dem Bereich zwischen der Einmündung Kröllwitzer Straße und der Unteren Papiermühlenstraße auf einer Gesamtlänge von 470 Metern. Die Sanierung erfolgt allerdings nicht bei einer Vollsperrung. Stadtauswärts ist die Talstraße recht und schlecht über eine Behelfsfahrbahn befahrbar. Jeden Tag - je nach gerade verrichteten Sanierungsarbeiten - ist die Verkehrslage ein wenig anders.
Verkehrsteilnehmer und die Bauleute arrangieren sich irgendwie
Die Verkehrsteilnehmer - vor allem die Anwohner - und die Bauleute arrangieren sich irgendwie und nehmen aufeinander Rücksicht. „Durch eine zeitnahe Abstimmung der Baufirma mit den Anwohnern im Baubereich gab es bis jetzt keine nennenswerten Probleme“, heißt es seitens der Halleschen Wasser und Stadtwirtschaft (HWS), die derzeit dort baut.
Matthias Rataiczyk vom Kunstverein Talstrasse kann das bestätigen: „Die Bauarbeiter bemühen sich sehr, jonglieren hin und her und tun alles, damit es zügig vorangeht. Das ist ja für sie nicht so einfach“, meint er. Natürlich sei es für die Anlieger in der Straße nicht schön. „Aber wenn so etwas ansteht, muss man einfach da durch“, sieht er die Sache pragmatisch.
Kunsthalle Talstraße trotzt der Großbaustelle
Auf die Besucherzahlen der Kunsthalle Talstrasse habe sich die Großbaustelle bislang nicht negativ ausgewirkt. „Bei der Uwe-Pfeifer-Ausstellung hatten wir 3.000 Besucher. Das ist mehr als sonst“, sagt er. Doch er blickt auch ein wenig unsicher auf die Wintermonate. „Wenn Schnee fällt, sind die provisorisch geschotterten Gehwege schlecht freizuhalten“, meint er.
Die HWS hat bereits den Bau des Schmutzwasserkanals abgeschlossen. Gegenwärtig wird an der Regenwasserentwässerung gearbeitet. „Die soll noch im Oktober abgeschlossen werden“, sagt Stadtwerke-Pressesprecherin Iris Rudolph. Die Erneuerung der Trinkwasserleitung wird noch bis Ende November dauern. „Bisher liegt der Stand der Bauarbeiten vor dem geplanten Bauablauf“, so Iris Rudolph weiter. Dieser Tage wird mit dem Deckenschluss der aufgebrochenen Flächen im Bereich der Unteren Papiermühlenstraße begonnen. Es wird eine Asphaltdeckschicht aufgetragen. „Damit ist ein sicheren Befahren im Winterhalbjahr gegeben“, erklärt die Pressesprecherin.
Großbaustelle geht bereits im zeitigen Frühjahr 2018 weiter
Doch die Großbaustelle geht bereits im zeitigen Frühjahr 2018 weiter. Dann werden die Straßen- und Gehwegarbeiten in Angriff genommen und zwar in der für Überschwemmungsgebiete vorgesehenen gebundenen Bauweise, die eine Durchströmung bei künftigen Überflutungen vermeidet. Im Zuge der Straßenarbeiten sollen auch 50 ausgezeichnete Parkplätze entstehen. Bislang waren es nur 25. Die Sanierung der Talstraße im genannten Streckenabschnitt soll im Herbst 2018 abgeschlossen sein.
Doch jeder, der die Talstraße kennt, weiß, dass sie auch noch durch den Amselgrund bis zur Ernst-Gruße-Straße führt. Sie hat eine Gesamtlänge von 1,2 Kilometern. Die Beseitigung der Schäden an der Straße und der Infrastruktur im Bereich von der Kröllwitzer bis zur Ernst-Grube-Straße ist für das Jahr 2019 geplant. Von der Saalebrücke bis zur Ernst-Grube-Straße wird an der Westseite ein zweistreifiger Radweg mit Gegenrichtungsverkehr eingerichtet.
Der Fußgängerverkehr wird sich dann auf der östlichen Seite der Talstraße konzentrieren und direkt an der Saale entlangführen. In dem Streckenabschnitt wird es eine Änderung der Parkplatzsituation geben. Während im Bereich der Talstraße mit Wohnbebauung mehr Parkplätze als bisher eingerichtet werden, sollen im zweiten Abschnitt insgesamt 47 der bislang ausgezeichneten Parkplätze wegfallen. (mz)
