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Inniges Spiel von Puppen und Menschen Graf „Dracula“ lässt im Puppentheater Halle grüßen

Die französisch-norwegische Regisseurin Yngvild Aspeli haucht in ihrer spektakulären Inszenierung am Puppentheater Halle dem weltberühmten Vampir Leben ein.

Von Katja Pausch 15.10.2021, 17:00
"Dracula" im Puppentheater Halle
"Dracula" im Puppentheater Halle (Foto: Anna Kolata)

Halle (Saale)/MZ - Wer kennt ihn nicht - den mysteriösen Graf Dracula? Dem wohl berühmtesten Vampir der Literaturgeschichte ist jetzt am halleschen Puppentheater eine außergewöhnliche Inszenierung gewidmet. Die norwegisch-französische Regisseurin Yngvild Aspeli hat das Stück gemeinsam mit ihrer international gefeierten Compagnie Plexus Polaire nach dem ebenso berühmten Roman von Bram Stoker eigens für die hallesche Puppenbühne entwickelt.

„Dracula“ besticht dabei nicht nur durch die Figuren und ihre Spieler, die sich im tödlichen Reigen auf der Bühne mal umarmen, mal voreinander fliehen und sich wieder einholen und dabei fast vergessen lassen, dass es ein gemeinsames, ja inniges Spiel von Puppen und Menschen ist, das der Zuschauer da vor seinen Augen erlebt. „Es geht um das Vampirsein, aber auch um eine menschliche psychologische Ebene“, so Yngvild Aspeli. Neben diesem Spiel ist es die gespenstische Szenerie (Bühnenbild und Kostüme stammen von der dänischen Künstlerin Elisabeth Holager Lund), die den Theatergast erschauern lässt: Auf durchscheinenden Vorhängen, die die Akteure auf der Bühne vom Publikum trennen, irrlichtern dank multimedialer Videokunst von David Lejard-Ruffet Farben - zumeist natürlich blutrot. Kein Wunder - geht es doch bekanntlich um einen Vampir, der in zarte Mädchenhälse beißt. Dazu seltsame Klänge, arrangiert von der norwegischen Percussionistin Ane Marthe Sørlien Holen, die die Spannung im Saal ins Unerträgliche steigert ...

Zusammenarbeit mit französischen Künstlern und Bühnen

Mit der Inszenierung von Plexus Polair setzt das hallesche Puppentheater seine seit über zehn Jahren erfolgreiche Zusammenarbeit mit französischen Künstlern und Bühnen fort - erinnert sei unter anderem an die „Kältekammer“ oder auch an das Bauchrednertreffen, das damals anschließend auf Tournee ging.

Regisseurin Yngvild Aspeli
Regisseurin Yngvild Aspeli
(Foto: Bühnen Halle)

Nun also Graf Dracula: „Yngvild Aspeli haben wir bei einem Puppentheaterfestival in Mainz kennengelernt“, sagt Puppe-Intendant Christoph Werner, der „sofort verliebt“ war in die von Aspeli dort gezeigte Inszenierung. Nach einigen Gläsern Rotwein und einigen Gesprächen sei schnell klar gewesen: Die Ausnahme-Regisseurin und Theaterautorin kommt nach Halle, erzählt Werner. Mitgebracht hat Yngvild Aspeli mit ihrer Compagnie auch vier Puppenbauerinnen, die in den vergangenen sechs Wochen die Figuren, darunter Dracula und das Mädchen Mina in Lebensgröße, gebaut haben. Die Produktion in der Dramaturgie des Hallensers Ralf Meyer nun feiert am Freitag in Halle ihre (leider ausverkaufte) Premiere. „Wenig später gehen wir damit auf Gastspielreise, wiederum nach Mainz“, so Werner, der bereits mehrere Anfragen für die spektakuläre Inszenierung erhalten hat.

„Dracula“, weitere Vorstellungen am 16., 21., 22. Oktober, Info auf buehnen-halle.de