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Gewölbe-Sanierung in der Marktkirche Gewölbe-Sanierung in der Marktkirche Halle: Erst ab 2018 geht's unter die Decke

Von Detlef Färber 07.08.2017, 08:48
Grandioser Anblick erhabener Größe: Doch Risse in dem bis zu 22 Meter hohen Deckengewölbe der Marktkirche zwingen zu baldigem Handeln.
Grandioser Anblick erhabener Größe: Doch Risse in dem bis zu 22 Meter hohen Deckengewölbe der Marktkirche zwingen zu baldigem Handeln. Lutz Winkler

Halle (Saale) - Sie ist einzigartig. Doch mit „einzigartig“ wäre wenig gesagt, gäbe es da nicht jene mit zeitloser Weltprominenz angereicherten drei Kriterien für die Unvergleichlichkeit dieser halleschen Marktkirche, die ihr einstiger Organist Oskar Rebling einmal so formuliert hat: „Eine Kirche, in der Luther dreimal predigte, Georg Friedrich Händel getauft wurde und deren große Orgel Johann Sebastian Bach eingeweiht hat, finden Sie auf der ganzen Welt nicht wieder!“

Darum, dass auch künftig eine solche Kirche wenigstens einmal auf der Welt, nämlich in Halle, zu finden sein möge, gibt’s freilich auch aktuell wieder Sorgen. Es geht um den Überbau der Kirche - das prächtige Gewölbe - in dem sich Risse aufgetan haben. Und mit Blick auf die soll und muss gehandelt werden. Bereits vor drei Jahren ist für die anstehende Rettungsmaßnahme eine Planungssumme von 1,7 Millionen Euro errechnet worden, sagt Gottfried Köhn, der Chef des Fördervereins der Marktkirche.

Teile für nötige Fördermittel sind schon eingeworben

Teile der dafür nötigen Fördermittel sind schon eingeworben, und fast sah es so aus, als müsse - den Regularien der Fördermittelverwendung folgend - die Sanierung und Einrüstung der Kirchenhalle schon demnächst, also mitten im Lutherjahr 2017, erfolgen. Doch inzwischen steht fest: Erst ab 18 geht’s los mit den Arbeiten unter der Decke der Kirche - und auch noch nicht am Anfang, sondern, so hofft Köhn, erst nach den Veranstaltungen, die regelmäßig im Rahmen der Händelfestspiele auch in der Marktkirche stattfinden.

„Wir hoffen, dass die bereits geflossenen Mittel erhalten bleiben“, sagt Köhn, der in dieser Sache freilich noch ganz andere Sorgen hat - denn: Wegen der Entwicklung der Baupreise müssen aus diversen Töpfen der EU, des Bundes, des Landes, der Stadt und natürlich auch der Evangelischen Kirche inzwischen wohl zwei Millionen Euro allein fürs Gewölbe eingeworben und beschafft werden.

Geld „Nutzungserweiterung“ der Marktkirche Halle

Und eine zusätzliche Million werde benötigt wegen der „Nutzungserweiterung“ der Kirche, so Köhn. Gemeint ist die Rolle, die die Marktkirche als Konzertraum, Ausstellungs-, Besichtigungs- und Festivalort und als täglich „Offene Kirche“ inzwischen in Halle spielt - und künftig noch viel stärker spielen soll.

Das ziehe Forderungen an die Ausstattung nach sich, sagt Köhn: Und nennt zuerst den Einbau von Toiletten, die „Ertüchtigung“ der - übrigens ans Fernwärmenetz angeschlossenen - Heizanlage und die Forderungen der Barrierefreiheit. Geplant wird das alles übrigens längst - aber: Die Zeit bis 2018 ist schon wieder knapp. (mz)

Sorgenvolle Blicke auch von Händels Seite auf die Marktkirche
Sorgenvolle Blicke auch von Händels Seite auf die Marktkirche
dpa