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Gewerbegebiet Landsberg Gewerbegebiet Landsberg: Werkmeister bringt Beton groß in Form

Von Ralf Böhme 11.03.2003, 19:10

Landsberg/MZ. - Mann der ersten Stunde - im Gewerbegebiet an der B 100 in Landsberg gebührt Hans-Jürgen Machill diese Bezeichnung. Der Werkmeister kennt das Gelände noch als Acker, nur mit einem Feldweg und ohne Telefonanschluss.

Zehn Jahre liegt der erste Spatenstich für die Niederlassung der 1904 gegründeten Menk´schen Betonsteinwerke zurück. Inzwischen haben sich rund um den Produktionsbetrieb zahlreiche andere, teilweise bundesweit agierende Unternehmen angesiedelt. Das 2,5 Hektar große Firmengelände steht schon lange nicht mehr allein. Umschlagzentren, Speditionen, Verzinkerei, Stahlhandel und mittelständische Maschinenbau- und Dienstleistungsbetriebe - die Übersicht liest sich wie ein Branchen-Telefonbuch.

Machill erinnert sich noch an die Tage des Aufbruchs am Anfang der neunziger Jahre. Auf einer Umweltmesse in Leipzig sei er mit dem Firmengründer aus dem Rheinland ins Gespräch gekommen. Die Referenz des Wolfeners: Erfahrungen aus dem Chemiekombinat Bitterfeld. Wer diese Anlagen am Laufen hält, so die gemeinsame Überlegung, kann auch ein neues Betonsteinwerk in Schwung bringen. Pannen müssen auch dort unter allen Umständen vermieden werden, weil der Werkstoff Beton rasch bindet und sich verfestigt. Damit hat der 43-Jährige bis heute alle Hände voll zu tun.

Unterdessen zählt der Landsberger Betrieb neun Mitarbeiter, deren Kenntnisse und Fertigkeiten einander ergänzen. Die Herstellung obliegt zwei Maschinisten und einem Monteur. Hinzu kommen Fahrer, Verkäufer und Techniker im Außendienst. Die Erzeugnisse sind Schwergewichte und werden erst vor Ort zusammengesetzt - Kleinkläranlagen für Einfamilienhäuser zwischen Mecklenburg und Erzgebirge. Von der Bestellung bis zur Montage vergehen laut Machill meist nur zehn Tage.

Herzstück des Betriebs ist eine Halle, 36 Meter breit und 72 Meter lang. "Darin steckt eine Millioneninvestition", so Machill. Technik der neuesten Generation, kombiniert mit modernen Computer, lässt aus Sand-Zement-Gemischen diverse belastbare Elemente bis zu einem Gewicht von 2,8 Tonnen entstehen. Schallschutz verhindert, dass der Produktionslärm nach außen dringt. Immerhin erreicht der Pegel wie bei einem Flugzeug über 100 Dezibel.

Wie viele andere Unternehmen im Gewerbegebiet ist das Betriebsgelände auf Erweiterung zugeschnitten. "Aber erst muss die Krise am Bau überstanden werden", meint der Werkmeister. Wenn der Konjunkturmotor wieder anspringt, da ist er sich sicher, werde das Betonsteinwerk sich der wachsenden osteuropäischen Konkurrenz stellen und das Sortiment ausbauen.