"Germany's Next Bundeskanzler" "Germany's Next Bundeskanzler": Wird ein Hallenser nächster Kanzler?

Halle (Saale) - Dieser junge Mann wird vielleicht unser nächster Bundeskanzler. Also erstmal online, danach mal sehen. Der 19-jährige Nicklas Kurzweil nimmt an einem Internet-Wettbewerb mit dem Titel „Germany’s Next Bundeskanzler“ teil. Zu seinem Antrieb nur soviel: „Ich bin saupolitisch und mit den Entscheidungen, die derzeit in der Politik getroffen werden, sowas von unzufrieden. Wir jungen Leute werden uns den Arsch abschuften für die Fehler, die die alten Damen und Herren im Bundestag gerade machen“.
Später, wenn er mit seinem Politikstudium an der MLU fertig ist, könne er sich auch eine Karriere in Berlin vorstellen, „da müsste ich mich natürlich erstmal hocharbeiten, aber das wäre schon was“. In einer Partei ist er nicht engagiert, aber wenn er sich eine aussuchen müsste „dann am ehesten die Linke“.
100 Kandidaten für „Germany’s Next Bundeskanzler“
Der Wettbewerb wurde von Medienunternehmen und Wirtschaftsvertretern ausgelobt, nach drei Etappen, in denen die Kandidaten Videos zu bestimmten Themen erstellen und auf Youtube hochladen sollen, winkt am Ende ein Stipendium im Wert von 10.000 Euro. Bisher hat der 19-jährige Hallenser es in die zweite Challenge geschafft, die ersten fünf bekommen nach der nächsten Runde eine Politiktraining in Berlin. „Es sind noch 100 Kandidaten mit dabei, ich bin glaube ich gerade auf Platz 32“, sagt der Politikstudent.
Um zu gewinnen, müssen alle Kandidaten Stimmen sammeln: „Ich war zwischenzeitlich richtig im Wahlkampfmodus“, sagt Nicklas Kurzweil. Sein Slogan „Ohne uns sieht Deutschland alt aus“. Die Wahlwerbung haben vor allem Freunde und Bekannte bekommen, „ich habe über WhatsApp Freunde und Bekannte angeschrieben“.
„Kanzler“-Prioritäten des Hallensers
So richtig politisch aufgeladen hat sich Nicklas erst vor vier Jahren. „Vor der letzten Bundestagswahl habe ich angefangen, mich zu informieren, Zeitung zu lesen und zu schauen, was politisch los ist“, sagt er. Vor allem die Anliegen seiner Generation sieht er bei den Regierungsentscheidungen zu wenig beachtet. „Der Großteil der Wähler sind über 65 Jahre alt“, sagt er, „gefühlt dreht sich in der Politik gerade alles um die Rente “. Seine „Kanzler“-Prioritäten sehen anders aus. Wäre er morgen Kanzler - echt, nicht für einen Youtube-Wettbewerb - „ich würde sofort die Rüstungsexporte außerhalb von Nato-Staaten stoppen, ein einheitliches Lobby-Register einführen, damit jeder genau einsehen kann, welcher Politiker aus welcher Ecke Geld bekommt und verschiedene Umweltprojekte fördern.“
Egal, wie die Sache mit der Politikkarriere läuft - wenn er den Wettbewerb für sich entscheidet - „das ist eigentlich unwahrscheinlich, weil an dem Punkt des Wettbewerbs nur noch die fünf meist gewählten das Rennen unter sich ausmachen“ - würde er mit dem Gewinn sein Studium finanzieren und seiner Familie helfen. (mz)
››Alle Infos zu dem Wettbewerb und die Möglichkeit, abzustimmen unter www.gnbk.de