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Gefahr durch Wildgriller und Falschparker Gefahr durch Wildgriller und Falschparker: Die große Angst vor dem Feuer am Heidesee

Von Maximilian Mühlens 01.08.2018, 16:44
Eine große Fläche Gras ist verbrannt: In der Nähe des Heidebades wurde gegrillt. Außerdem liegen viele Zigarettenstummel auf der Fläche.
Eine große Fläche Gras ist verbrannt: In der Nähe des Heidebades wurde gegrillt. Außerdem liegen viele Zigarettenstummel auf der Fläche. Maximilian Mühlens

Halle (Saale) - Seit mehreren Wochen gilt in Halle die höchste Waldbrandgefahrenstufe vier. Offenes Feuer ist vor allem in den Waldgebieten strengstens verboten. Ein kleiner Funke reicht und Wiesen, Bäume und Sträucher stehen in Flammen. Dass es aber dennoch Uneinsichtige gibt, erleben die Anwohner der Dölauer Heide fast täglich.

An den Wochenenden wird am Heidesee wild gegrillt und Autofahrer stellen ihre heißen Fahrzeuge auf Grasflächen ab. „Wir sitzen hier auf einem Pulverfass - jederzeit rechnen wir mit einem Brand“, erzählt Kristin Apel, die täglich mit ihren Hunden eine Runde am Heidesee geht.

Männer grillen am Heidesee trotz Waldbrandgefahr

Am vergangenen Freitag entdeckte sie zwei junge Männer, die gegenüber des Parkplatzes des Heidebades grillten. Sie sprach die Männer an, erinnerte sie an die Waldbrandgefahr und bat sie das Feuer zu löschen, andernfalls würde sie das Ordnungsamt verständigen. Die Männer grillten weiter. Um 18.50 Uhr rief Apel das hallesche Ordnungsamt an. Ihr Anliegen wurde dort entgegengenommen und ihr bestätigt, dass die „Grillerei dort gar nicht gehe“ und man sofort einen Wagen schicken würde.

Nach vierzig Minuten war dieser aber noch immer nicht am Heidebad. „Ich verstehe nicht, wieso das Ordnungsamt nicht gekommen ist. Man wird hier wirklich alleine gelassen“, erklärt die junge Frau. Schließlich wählte sie die 112 und rief die Feuerwehr. Den Disponenten in der Leitstelle klärte sie darüber auf, dass es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme handelt.

Ordnungsamt in Halle weist den Vorwurf zurück

Dennoch schickte er ein Fahrzeug der Berufsfeuerwehr mit eingeschaltetem  Blaulicht zum Heidesee. Die beiden Männer, die grillten, bekamen die Alarmierung mit und verschwanden. „Ich habe mich bei den Feuerwehrleuten auch direkt entschuldigt, dass sie umsonst ausgerückt sind. Aber man muss sich ja irgendwie helfen“, so Apel.   

Das Ordnungsamt weist den Vorwurf zurück. „Die städtischen Ordnungskräfte waren vor Ort. Zunächst an einer anderen Stelle des Sees, da auch dort gegrillt wurde“, erklärte auf MZ-Anfrage Lutz Müller, stellvertretender Leiter des Fachbereiches Sicherheit bei der Stadt Halle. Nach seinen Angaben führt die Stadt dort und in anderen städtischen Gebieten „im Rahmen der täglichen Streifentätigkeit“ Kontrollen durch - abhängig von der „allgemeinen Einsatzlage“.

Falschparker am Heidesee: „Wenn es brennen sollte, ist ihr Fahrzeug auch verloren“

Dem Beauftragten für Waldbrandschutz in Halle, Jürgen Hartung, war die Lage am Heidesee bislang nicht bekannt. „Das geht natürlich bei der aktuellen Lage überhaupt nicht. Wenn alles nichts hilft, muss man auch überlegen, die Polizei hinzuzuziehen“, erklärt Hartung. Als erste Maßnahme hat Hartung den zuständigen Revierförster informiert, damit dieser das Gebiet nun im Blick hat.

„Den Leuten, die ihre Fahrzeuge auf den Grünstreifen abstellen, muss immer klar sein, wenn es brennen sollte, ist ihr Fahrzeug auch verloren“, so Jürgen Hartung. Wenn er das Waldbesuchern sage, die er im Wald mit Auto erwischt, seien die meisten Menschen einsichtig. „Die Tragweite ihres Handelns muss ihnen bewusst sein“, erklärt der Kreis-Waldbrandschutz-Beauftragte. (mz)