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Fußbodenheizung für Löwen

Von Kornelia Privenau 25.02.2005, 17:34

Halle/MZ. - Trotzdem joggen oder nicht? Die Radtour ausfallen lassen? Dr. Gudrun Beck ist skeptisch. "Natürlich kann das jeder selbst entscheiden", so die stellvertretende Amtsärztin. "Ich würde bei dieser Kälte auf große körperliche Anstrengungen verzichten, aber nicht auf die Bewegung an der frischen Luft. Die ist sehr wichtig."

Die Medizinerin rät, Ohren, Gesicht und Hände besonders zu schützen: "Eincremen vor und nach dem Spaziergang." Wer länger unterwegs ist, sollte sich heißen Tee mitnehmen und nicht etwa die Schluckflasche. "Es ist ein Irrglaube, Alkohol wärme von innen. Das ist lediglich Momentsache. Durch die geweiteten Blutgefäße friert man sehr rasch wieder."

Nicht nur Menschen suchen jetzt die Wärme. Frieren ist auch im Zoo ein Thema. "Wir müssen aufpassen, dass das Futter nicht gefriert", sagt Siegfried Czernay. So wird dieser Tage auch auf Trockenfutter zurückgegriffen. Gefährdet sind vor allem Tierarten, die weder Fell noch Gefieder tragen. Sie bleiben an nass-kalten Tagen in den Häusern. So richtig gut haben es die Raubkatzen. Czernay: "In den Freianlagen werden jene Stellen beheizt, die als Liegeplatz dienen." Alle Tiere, die sich im Freien bewegen, haben jederzeit Zugang zu ihren festen Behausungen. Tiger, Flamingos und Schimpansen fühlen sich in Schnee und Kälte zeitweilig durchaus wohl. Nur die Humboldt-Pinguine müssen ab minus 15 Grad auf ihre Füße Acht geben. "Die können erfrieren. Deshalb wird Stroh eingelegt." Absolute "Frierkatzen" sind dagegen Flusspferd, Schildkröten und Faultier. Sie bleiben drin.

Hart im Nehmen sind dagegen die Schauspieler der Theatrale. Gestern Abend gab es die Premiere des Stückes "Baugrube" - unter freiem Himmel in der Baugrube Spitze. Auch heute und an den nächsten zehn Abenden wird gespielt. "Der Natur muss man sich stellen. Wer nur am warmen Ofen hockt, wird krank", kommentiert Intendant Tom Wolter. Fürs Publikum wird allerdings geheizt.

Kümmern sollte man sich auch um sein Auto. Die Frontscheibe mit einer Plane abdecken, um lästiges Kratzen zu umgehen, hält Frank Boschet, Service-Berater im VW-Zentrum Halle, für das Mindeste, was man tun kann. "Eis-Kratzer aus Hartplaste sollten nicht verwendet werden. Darunter leidet jede Scheibe." Sprays helfen beim Abtauen. Die gibt es ölhaltig auch für Schlösser. "Sind die Türen eingefroren, erweist man sich einen schlechten Dienst, sie ruckartig aufzureißen. Das nehmen die Gummis übel." Hilfe bringt ein spezieller Stift, so der Fachmann.