Erste Hauptrolle im ZDF: Friederike Linke : Schauspielerin aus Halle in die Provence

Halle (Saale) - „Die Figur der Véronique ist mir in der Tat relativ nah“, sagt Friederike Linke. „Als ich das Drehbuch gelesen habe, hatte ich das Gefühl, dass diese Rolle mir auf den Leib geschrieben wurde.“ Die Schauspielerin aus Halle ist schon sehr aufgeregt. An diesem Sonntag startet der Fernseh-Zweiteiler „Ein Tisch in der Provence“ im ZDF (8. und 15.3. jeweils um 20.15 Uhr). Mit der gebürtigen Hallenserin in der Hauptrolle.

Die 39-Jährige ist in der deutschen Film-Branche keine Unbekannte. So schlüpfte sie schon mehrfach für den „Tatort“ in verschiedene Rollen und war auch in mehreren Fernsehfilmen und Serien, wie zum Beispiel „Herzensbrecher – Vater von vier Söhnen“ oder „In aller Freundschaft – Die Krankenschwestern“, zu sehen. Insbesondere in dieser erfolgreichen Serie der ARD überzeugte sie als Oberschwester Frau Lundqvist und wird auch in der zweiten Staffel, die im Frühjahr startet, dabei sein.

Zwar zog Linke bereits im Alter von acht Jahren aus Halle weg, dennoch erinnert sie sich gut an ihre erste Heimat. „Mit Halle verbinde ich meine frühkindlichen Erinnerungen - die Peißnitz, unser Garten, der Weg zur Schule“, erzählt sie. Allerdings hieß die heutige Grundschule Neumarkt damals noch POS N. K. Krupskaja“. Doch lange blieb sie hier nicht. „Meine Eltern sind mit meiner Schwester und mir im Sommer 1989 über die Warschauer Botschaft nach Recklinghausen geflohen.“ Der Abschied aus Halle.

Nach der Schule ging sie zur Schauspielschule, war am Theater an der Ruhr engagiert, wo sie die Julia bei „Romeo und Julia“ spielte. „Danach war ich vier Jahre fest im schleswig-holsteinischen Landestheater und ab 2008 drei Jahre am Düsseldorfer Schauspielhaus.“ In der Stadt am Rhein ist sie bis heute geblieben. Hier lebt sie mit ihrem Mann, ihrem Sohn und ihrer Tochter in Düsseldorf. „Ich bin durch und durch ein Familienmensch mit allem, was dazugehört. Es ist nicht immer alles einfach, aber es ist es wert, und man wird so viel mehr beschenkt, als dass man sich vielleicht auch mal anpassen muss. Ich glaube, es ist das Wichtigste im Leben.“

Nun ihre erste Hauptrolle im ZDF. In dem Zweiteiler kehrt sie als Krankenschwester Véronique Gilbert in ihre Heimat, die Provence, zurück. Sie hat nicht nur vor, ihre zerstrittene Familie wieder an einen Tisch zu bringen, sondern auch endlich ihr Staatsexamen als Ärztin abzulegen. Allerdings muss sie die Familienpraxis mit Hugo Simon, gespielt von Nico Rogner, teilen. „Es gibt große Parallelen zwischen der Rolle und mir als Friederike. Ihre ganze Art ist mir sehr ähnlich. Auch die Tatsache, dass sie kleine Barrieren in sich spürt und diese überwinden muss. Das kenne ich auch von mir.“, erzählt Linke.

„Wir haben zwei Monate von Ende April bis Ende Juni 2019 in Frankreich gedreht. In der Camargue und in der Provence.“ Für die Schauspielerin eine Rückkehr an einen Sehnsuchtsort. „Meine Eltern waren mit meiner Schwester und mir früher fiel in Südfrankreich. Und auch nach dem Abitur habe ich in Aix-en-Provence meine dort Freunde besucht.“

Überhaupt solle man sich den Film unbedingt anschauen, „weil es eine spannende und authentische Familiengeschichte ist in einer tollen Umgebung mit vielen Emotionen und schönen tiefen zwischenmenschlichen Beziehungen“, so die Schauspielerin. Es sei für jeden etwas dabei. Und für die gebürtige Hallenserin vielleicht der endgültige Durchbruch in der deutschen Filmbranche. (mz)