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Debatte um Altlasten Forderungen: Grundwasser des Orgacid-Gelände in Ammendorf soll auf Schadstoffe untersucht werden

Das Areal in Ammendorf soll weiter untersucht werden.

Von Jonas Nayda 02.08.2021, 17:30
DAs Orgacid-Gelände in Ammendorf soll revitalisiert werden. Dazu müssen jedoch noch Altlasten beseitigt werden.
DAs Orgacid-Gelände in Ammendorf soll revitalisiert werden. Dazu müssen jedoch noch Altlasten beseitigt werden. (Foto: Silvio Kison)

Halle (Saale)/MZ - Die Sanierung des ehemaligen Nazi-Chemiewaffen-Produktionsstandortes „Orgacid“ in Ammendorf wird weiter vorangetrieben. Der hallesche CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Keindorf fordert die Stadtverwaltung und die Landesregierung dazu auf, die erforderlichen Einzelmaßnahmen vor Ort zu bündeln und aufeinander abzustimmen.

Grundwasser des Orgacid-Geländes soll auf mögliche Schadstoffe untersucht werden

„Die weiteren Maßnahmen zur Entwicklung eines klimaneutralen Gewerbegebietes gehören in eine Hand“, schreibt Keindorf in einer Pressemitteilung. Er sehe in dem Orgacid-Gelände eines der größten nachhaltigen Potenziale für die Stadt und die umliegende Region.

CDU-Stadtrat Johannes Streckenbach, der sich seit Jahren für eine Revitalisierung des teilweise noch immer kontaminierten alten Fabrikgeländes einsetzt, unterstützt Keindorf. Er verlangt, dass das Grundwasser in dem Gebiet besser auf mögliche Schadstoffe untersucht wird.

Genauer Schadstoffeintritt in das Grundwasser wurde nicht lokalisiert

Zwar gibt es seit 2007 eine Wasserreinigungsanlage, lange Zeit seien dort allerdings die Ströme aus dem Orgacid-Gelände unberücksichtigt gewesen. „Die Grundwasserfließverhältnisse am Standort werden durch den Betrieb der Anlage signifikant verändert“, sagt Streckenbach. Im Stadtrat war jüngst beschlossen worden, die Sanierung des Orgacid-Geländes hin zu einem klimaneutralen Gewerbegebiet im Rahmen des Strukturwandels zu verfolgen und als eines von mehreren Projekten für Fördermittel der Bundesregierung vorzuschlagen.

Zuvor hatte eine aktuelle Studie ergeben, dass Verunreinigung des Grundwassers mit toxischen Stoffen zwar dokumentiert, aber der genaue Schadstoffeintritt in das Grundwasser nicht lokalisiert ist. Der Gutachter schlägt weitere Untersuchungen und bessere Messstellen auf dem Areal vor. Die Stadtverwaltung hat angekündigt, Ende 2021 eine Detailuntersuchung mit Gefährdungsabschätzung in Auftrag zu geben, um genauer herauszufinden, wie groß der Handlungsbedarf in Ammendorf ist.