1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Flugplatz Oppin: Flugplatz Oppin: Flugplatzgesellschaft nimmt neuen Hangar in Betrieb

Flugplatz Oppin Flugplatz Oppin: Flugplatzgesellschaft nimmt neuen Hangar in Betrieb

Von kornelia privenau 17.10.2013, 19:54
Sven Felter, Geschäftsführer des Lips-Flugdienstes, mit einer DA-20 vor dem neuen Hangar in Oppin.
Sven Felter, Geschäftsführer des Lips-Flugdienstes, mit einer DA-20 vor dem neuen Hangar in Oppin. günter bauer Lizenz

oppin/MZ - Beinahe im Stillen hat sich in Oppin (Stadt Landsberg) eine Erfolgsgeschichte ereignet, die am Donnerstag einen neuen Höhepunkt gefunden hat. Die Flugplatzgesellschaft mbH hat einen neuen Hangar für weitere acht Maschinen in Betrieb genommen. Damit erhöht sich die Anzahl der „Parkplätze“ für Flugzeuge entsprechend der gestiegenen Nachfrage. In drei Abstellhallen gibt es bereits sogenannte Einzelboxen. Hier finden 28 Maschinen Platz.

Die Geschäftsführerin des Unternehmens Renate Scherbel kann für das Wirtschaftsjahr 2013 schon eine gute Bilanz aufmachen. „22 178 Starts und Landungen haben wir bereits zu verzeichnen. Damit schreiben wir schwarze Zahlen, auch wenn es im Vergleich zum Vorjahr weniger Flugbewegungen sind. Das ist wetterbedingt.“

Die Flugplatz GmbH in Oppin verfügt nicht nur über Verwaltungsgebäude, Flugüberwachung (Tower), Wartungshallen und Flugzeug-Hangars. Direkt angrenzend gibt es einen Wohnblock mit 40 Wohnungen, deren Eigentümer die Gesellschaft ist. Bekannt und oft besucht ist auch die private Gaststätte „Schnitzel-Tower“, die nicht nur für Flugkapitäne, Passagiere und Mitarbeiter der Gesellschaft brutzelt, kocht und Kaffee ausschenkt. Das Lokal ist für jedermann zugänglich. Ausflügler zum Flugplatz müssen mit dem Auto oder dem Bus kommen, einen Radwanderweg, etwa von Gutenberg oder Niemberg, gibt es nicht. (kpr)

In Oppin können Geschäfts- und Privatflüge nur in Ausnahmefällen bei Dunkelheit abgewickelt werden. Dann wird die Landebahnbefeuerung eingeschaltet. Regulär, so Scherbel, werde unter Sichtflugbedingungen gestartet und gelandet. Auf dem Flugplatz-Areal haben sich zahlreiche Unternehmen angesiedelt wie der Lips-Flugdienst, Unternehmen zur Wartung der Luftfahrttechnik, der Flugsportverein und nicht zuletzt der Hubschrauberrettungsdienst.

Gebaut wurde seit der Gründung der Flugplatzgesellschaft 1990 ganz zielgerichtet. Wie die Aufsichtsratsvorsitzende Gabriele Kleine sagt, habe die Aufwärtsentwicklung mit dem Bau der Rollbahn 1992/93 begonnen. Es folgten ein Jahr später die ersten beiden Abstellhallen für die Flieger. Und mit den vorhandenen Wartungshallen gab es von Beginn an die Möglichkeit der technischen Betreuung der Flugzeuge.

Parallel zu dieser Entwicklung wuchs das Interesse an dem Flugplatz in ganz Deutschland. Heute, so Geschäftsführerin Scherbel, seien es 85 bis 90 Prozent aller Flüge, die aus geschäftlichen Gründen unternommen werden. Der Rest seien Privatflüge.

Der Nachfrage entsprechend habe die Gesellschaft nun den neuen Hangar bauen lassen. Dafür seien 225 000 Euro bewegt worden. An der Finanzierung beteiligt seien auch das Land Sachsen-Anhalt und der Landkreis, der ein zinsgünstiges Darlehen für den Bau zur Verfügung stellte. Bei Vollvermietung sei diese Summe wieder erwirtschaftet, so Scherbel. Der Rundhangar verfügt über einen sogenannten Drehteller und erinnert damit an das Prinzip eines Lokschuppens. „Wir haben nach einem platzsparenden Projekt gesucht und es zur Anpassung an unsere Verhältnisse an einen Architekten übergeben“, erklärt sie. Für die Fluggesellschaft sei wichtig gewesen, ein „schlüsselfertiges Projekt“ auf die Beine zu stellen. Dies sei auch gelungen. Anfragen für einen Miet-Parkplatz im neuen Hangar gebe es bereits, so die Geschäftsführerin, die seit Gründung der GmbH 1990 in Oppin arbeitet und seit 2004 auf dem Chefsessel sitzt. Dass sie auch einen Flugschein hat, versteht sich.

Die Akzeptanz des Flughafens in Oppin und Umgebung zeige sich für Gabriele Kleine, die als Beigeordnete der Kreisverwaltung Saalekreis im Aufsichtsrat die Interessen des Landkreises vertritt, in dem großen Interesse an öffentlichen Veranstaltungen. Habe es auch während der Bauzeit 2013 keinen Tag der offenen Tür gegeben, werde man für nächstes Jahr wieder in diese Richtung planen.