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Flüchtlinge im Maritim-Hotel Halle Flüchtlinge im Maritim-Hotel Halle: Noch keine Verhandlungen mit der Belegschaft

Von Silvia Zöller 21.09.2015, 12:53
Der Empfang war freundlich. Die Erleichterung ist den ankommenden Menschen deutlich anzusehen.
Der Empfang war freundlich. Die Erleichterung ist den ankommenden Menschen deutlich anzusehen. Silvio Kison Lizenz

Halle (Saale) - Sieben Tage vor der Schließung des Maritim-Hotels gibt es nach Aussage des Betriebsrates wie vor keine Verhandlungen mit den Mitarbeitern. „Es gibt keine Kündigungen, keinen Sozialplan“, so Betriebsratsvorsitzender Andreas Lehmann. Für 63 Mitarbeiter sei es völlig unklar, wie es weitergehen wird. Deswegen gibt es am Dienstag eine weitere Betriebsversammlung, zu der auch Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) zugesagt hat. In einem offenen Brief, der auch den Stadtratsfraktionen zugegangen ist, hatte der Betriebsrat um ein Gespräch mit Wiegand gebeten. „Wir möchten wissen, was die Stadt unternimmt, damit wir nicht völlig ins Abseits geraten“, heißt es in dem Brief.

Ab 1. Oktober wird das Hotel Außenstelle der völlig überfüllten Zentralen Anlaufstelle (Zast) für Flüchtlinge. Das Land hat das Hotel für zunächst drei Jahre angemietet und zahlt dafür rund vier Millionen Euro Miete. Bis zu 740 Flüchtlinge sollen untergebracht werden.

Während die Verträge mit dem Hotelbetreiber hierzu unter Dach und Fach sind, steht jedoch bislang nur für die 17 Auszubildenden fest, dass sie ihre Ausbildung an einem anderen Standort beenden können. „Alle anderen Beschäftigten haben viele Fragen“, so Lehmann. Die soll bei der Betriebsversammlung eine Berliner Rechtsanwältin klären, die sich auf Arbeitsrecht spezialisiert hat. Außerdem wird auch Manfred Landmann, Sekretär der Gewerkschaft Nahrung Genuss-Gaststätten (NGG) Rede und Antwort stehen. Ab 12 Uhr wird dann Oberbürgermeister Bernd Wiegand an der Betriebsversammlung teilnehmen.

Sehr viele der Maritim-Mitarbeiter sind langjährige Mitarbeiter und mit Halle tief verwurzelt. Deswegen hofft der Betriebsrat, dass ein Einlenken des OB eine „erzwungene Abwanderung“, so heißt es in dem offenen Brief, der Belegschaft und ihrer Familien verhindern kann. Einer Einladung zur Betriebsversammlung im Maritim am 10. September war Wiegand nicht gefolgt.