75 Kilogramm schwerer Blindgänger gefunden Fliegerbombe auf der Silberhöhe „knifflig“, aber erfolgreich entschärft
Die Entschärfung fand am frühen Mittwochnachmittag statt. Dabei gab es diesmal keine großangelegte Evakuierung der Anwohner, sondern einen Schutzwall.

Halle (Saale) - Auf der Baustelle für das neue Nachwuchsfußball-Leistungszentrum auf der Silberhöhe ist erneut eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden. Der Blindgänger wiegt 75 Kilo, stammt aus amerikanischer Bauart und soll noch heute entschärft werden. „Die Situation ist identisch mit der, die wir Ende des vergangenen Jahres vorgefunden hatten“, sagte am Mittwochmorgen Sprengmeister Udo Theilemann vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der MZ.
Erstmals Schutzwall mit Stahlcontainern statt Evakurierung
Die Bombe ist laut Angaben der Stadt gegen 13.15 Uhr erfolgreich entschärft worden. "Es war etwas kniffliger. Die Bombe war hart aufgeschlagen und der Zünder sah nicht gut aus. Wir haben es aber geschafft", sagte Sprengmeister Udo Theilemann vom Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes der MZ. Das erste Mal war in Halle der Fundort mit Stahlcontainern, die mit Erde befüllt waren, umstellt worden. Dadurch betrug der Evakuierungsradius nur 250 statt der sonst erforderlichen 500 Meter. Alle Sperrungen werden jetzt wieder aufgehoben.
Erneut Bombenfund auf der Silberhöhe
Bereits Ende 2020 waren innerhalb kurzer Zeit fünf Bomben auf dem Gelände gefunden worden. Mehrfach mussten große Teile der Silberhöhe evakuiert werden. Das soll dieses Mal nicht erforderlich sein. Insgesamt handelt es sich um die sechste Bombe, die auf dem Gelände gefunden wurde. Derzeit werden 2,5 Meter hohe Stahlcontainer mit Erde befüllt und um den Blindgänger platziert. Das soll die Wucht der Explosion mindern, sollte die Bombe doch detonieren – was natürlich niemand hofft.
2,5 Meter hoher Schutzwall für Anwohner - die sollen sich von Fenstern fern halten
Die Stadt hatte sich gemeinsam mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst für diese Variante entschieden, um weitere großflächige Evakuierungen in Pandemiezeiten zu vermeiden. Demnach befinden sich fünf Wohnblöcke am Rand dieses Sicherheitsgebiets, im Einzelnen handelt es sich um folgende Adressen: Albert-Dehne-Straße 7 bis 9, Erhard-Hübener-Straße 30 bis 37, Erich-Kästner-Straße 1 bis 10, Hermann-Heidel-Straße 1 bis 4, Louis-Jentzsch-Straße 1 bis 3. Die Bewohner dieser Wohnblöcke werden gebeten, sich für die Zeit der Bomben-Entschärfung möglichst nicht an jenen Fenstern aufzuhalten.
Allerdings soll die Karlsruher Allee nach MZ-Informationen vor der Baustelle gesperrt werden. Auch wird die benachbarte Kleingartenanlage evakuiert. Direkte Anwohner sollen zudem gebeten werden, sich in Räume zu begeben, die dem Fundort abgewandt sind. Die Entschärfung ist für 13 Uhr geplant. (mz/Dirk Skrzypczak)