Firmenlauf in Halle Firmenlauf in Halle (Saale): Johannes Schipke hat mit 26 Jahren schon die Fäden in der Hand

Halle (Saale) - Wolken bedecken den Himmel über der Peißnitzinsel und ein kalter Wind saust durch die Baumkronen der Trauerweiden, raschelt mit ihren Blättern. Am Flussufer versammeln sich einige Läufer in Longshirts und Windjacken. Eigentlich kein ungewöhnliches Bild, ist doch die Peißnitz ein beliebtes Ziel für Jogger. Doch die, die da durchs regennasse Gras hüpfen, sich beugen und strecken, haben sich nach ihrer Büroschicht abends noch Zeit für das erste Warm-Up für den halleschen Firmenlauf, der in vier Wochen stattfindet, genommen.
Organisator Johannes Schipke kann sich zwar nicht über optimale Wetterbedingungen beim ersten Training freuen, sieht das aber gelassen: „Wenn wir nicht Gefahr laufen, dass hier Bäume entwurzelt werden und sich Menschen verletzen, laufen wir auch unter solchen Bedingungen“, sagt er lächelnd.
Firmenlauf in Halle: Das ist in diesem Jahr neu
Der 26-Jährige kickt seit seiner Jugend im Hobbyverein Fußball, pfeift manchmal Spiele als Schiedsrichter und ist selbst passionierter Läufer - aus Erfahrung weiß er, dass es nie ganz optimale Witterungsverhältnisse gibt. „Auf den Spaß hat das ohnehin wenig Auswirkung“, sagt er, während er über die Neuerungen des diesjährigen Firmenlaufs spricht.
Die Laufstrecke wurde abgeändert, der Eventbereich vergrößert, in einem großen Zelt können die Teams essen, trinken, sich unterhalten und neue Kontakte knüpfen. Zur Unterhaltung gibt es eine Percussion-Performance. Außerdem tanzt eine Salsa-Gruppe, um die Wartezeit bis zum Startschuss zu verkürzen.
Firmenlauf in Halle: Wenn Deutsche Bahn-Mitarbeiter in Pappwaggons übers Ziel rennen
Schipke betont den Spaß-Faktor des Firmenlaufs. „Bei uns gibt es den größten Pokal für den kreativsten Auftritt, nicht für die beste Zeit.“ Ärzteteams rannten schon in Kitteln über die Ziegelwiese, vier Läufer der Deutschen Bahn bastelten sich Waggons aus Pappkartons, stülpten diese über ihre Hüften und überquerten in ihnen das Ziel.
Alljährlich entscheidet das Publikum über das ausgefallenste Kostüm. Eine weitere Neuerung des Firmenlaufs in diesem Jahr ist der Maskottchen-Sprint: Über eine Strecke von 30 Metern können Vereins- und Firmenmaskottchen gegeneinander antreten. „Wir dachten, dass das witzig ist und ein schönes Erlebnis für die Unternehmen.“
Knackt Origanisator Johannes Schipke die Rekordmarke bei den Teilnehmern?
Seit 2014 veranstaltet der studierte Kommunikations – und Medienmanager mit seinem Partner Torsten Kautzsch den Firmenlauf. Da ihr Unternehmen in Halle sitzt, stellt der Lauf für sie ihr Veranstaltungs-Heimspiel dar. Umso mehr freut es Schipke, dass sich seit dem Beginn jedes Jahr etwa zwanzig Prozent mehr Sportler angemeldet haben.
Nahmen im vergangenen Jahr etwa 1.800 Läufer teil, gebe es jetzt schon mehr Anmeldungen, unter den Läufern werden wohl auch bekannte hallesche Persönlichkeiten sein, unter anderem OB Bernd Wiegand (parteilos) hat sich angesagt. „Vielleicht knacken wir die 2000-Teilnehmer-Marke“, hofft Schipke. „Die heiße Anmeldephase beginnt erst jetzt.“
Was den jungen Hallenser motiviert
Auch wenn die Organisation in den letzten Wochen vor dem Lauf noch mal sehr anstrengend wird und Organisator Johannes Schipke das komplette Risiko als Veranstalter trägt: „Ich kann mir nichts besseres vorstellen, als selbstständig zu sein. Die Veranstaltungen sind dann immer Rock ’n’ Roll.“ Außerdem motiviere ihn die Idee, dass neben passionierten Läufern auch jene zur Ziegelwiese kommen, die seit Jahren keinen Sport treiben würden.
››Alle Informationen zum halleschen Firmenlauf am Mittwoch, 13.Juni, gibt es im Internet unter: www.hallescher-firmenlauf.de (mz)