Feuerwehr Teutschenthal Feuerwehr Teutschenthal: Frauen stehen ihren Mann
Teutschenthal/MZ. - Am 22. März 1995 - der Tag wird in jedem Jahr aufs Neue gefeiert - hat sich die Frauengruppe gegründet. "Unsere Männer sind fast alle in der Feuerwehr aktiv. Wir wollten sie einfach häufiger sehen", erläutert Angela Hößel den Hintergrund für die Entscheidung. Dabei habe für sie und ihre Mitstreiterinnen von Anfang an festgestanden, dass sie nicht nur zum Brötchen-Schmieren zur Feuerwehr kommen würden. "So mag es der eine oder andere männliche Kollege vielleicht gedacht haben."
Freilich würden auch in Zeiten moderner Technik und der Emanzipation die aktiven Frauen noch längst nicht von jedem Mitglied als selbstverständlich angesehen, so Angela Hößel. "Doch das wird sich nach und nach ändern", meint sie.
Beweisen müssen sie ihren männlichen Kameraden schon lange nicht mehr, dass sie im Einsatz ihren "Mann" stehen können. So gehören Verkehrsunfälle mit verletzten Personen oder Brände jeglicher Art beinahe zum Tagesgeschäft der Feuerwehr-Frauen. Um dafür fit zu sein, wird zwei Mal im Monat geübt. Jeder Handgriff muss sitzen. Das Bedienen von Pumpen, die richtige Handhabung von Rettungs- oder Funkgeräten wollen gelernt sein. Nur auf die 30 Meter hohe Drehleiter, da trauen sich nicht alle Frauen drauf.
Auch bei Wettkämpfen stehen die Frauen aus Teutschenthal auf der Favoritenliste. Immerhin sind sie dreimaliger Kreismeister und haben sich zweimal für den Landes-Ausscheid im so genannten Feuerwehrkampfsport qualifiziert. Ausgebildet und trainiert werden die Florians-Frauen von Vollblut-Feuerwehrmann Bernd Hößel. Und das bürgt für Qualität: Der Ehemann der Frauengruppenleiterin arbeitet bei der halleschen Berufsfeuerwehr.
Doch so ganz glücklich sind die Teutschenthaler Frauen trotz eigenem Ausbildungsraum noch nicht. "Wir hätten gern Uniformen, um zu zeigen, dass wir dazugehören", sagt die 18-jährige Sandra Lauer.