Fassroller brauchen dicke Handschuhe
Landsberg/MZ. - Ein leeres Bierfass wiegt zwischen zehn und zwölf Kilogramm. Unterwegs auf Holperpflaster auf der Piste rund um den Kapellenberg springt das Behältnis nicht selten wie ein Ball. Am Ende der rund 1 400 Meter langen Strecke ist das Fass in aller Regel total verbeult. Damit die Sportler unversehrt das Ziel an der Felsenbühne erreichen, sind laut Hitziger etliche Regeln zu beachten. Der 62-Jährige: "Einer muss immer die Hand am Fass haben." Nur so sei ein hohes Tempo und die gewünschte Richtung zu erreichen. Der gelernte Schlosser und ehemalige Berufsfeuerwehrmann: "Wichtig ist ein ständiger Wechsel an der Spitze, wie bei der Tour de France." Nach 20 bis 30 Metern schweißtreibender Führungsarbeit sei die Puste raus.
Hitziger, dessen Spezialität ansonsten Ausdauerläufe bis zu 75 Kilometer sind, gilt als Ausnahme-Erscheinung. Die Rekordzeit seines Fassroller-Teams garantiert immer noch einen der vorderen Plätze: sieben Minuten und 23 Sekunden. Umso wichtiger sind für Sirko Jakobi von der Brauerei Landsberg, der als ehrenamtlicher Trainer tätig ist, die praktischen Tipps. "Unbedingt dicke Handschuhe anziehen", ist ein Hinweis, den Hitziger seit einer Quetschung niemals vergisst. Ebenso sollten feste Laufschuhe zur Grundausstattung gehören. Hitziger glaubt an einen Aufschwung des Fassrollens. "Vielleicht gehen im August erstmals über 40 Teams an den Start, das wäre noch ein Rekord."