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Fake-News auf Twitter? Fake-News bei der Polizei in Halle? Verwirrung um Fotomontage zu gestohlenem Pool

Von Maximilian Mühlens 28.11.2018, 05:00
Der Polizei-Tweet mit der Fotomontage
Der Polizei-Tweet mit der Fotomontage Screenshot Twitter

Halle (Saale) - Dreister geht es wohl kaum: Unbekannte haben am Wochenende aus dem Garten eines Kleingartenvereins in der halleschen Ringstraße einen Stahlwandpool gestohlen. Das gab das Polizeirevier Halle am Montag in einer Pressemitteilung bekannt.

Doch bei der bloßen Mitteilung blieb es nicht: Über den kuriosen Fall verfasste die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd am Montag auch einen kleinen Eintrag auf dem offiziellen Twitter-Kanal @PolizeiPDSued. „Pool gestohlen - In Halle wurde aus einem Garten in der Ringstraße ein Stahlwandpool mit einem Durchmesser von fast fünf Metern entwendet“. Ein Twitter-Nutzer antwortete daraufhin: „Was soll der Quatsch? Wir haben den 26. November. Nicht den ersten April!“

Stein des Anstoßes: Das Bild, das den Eintrag schmückt. Dieses zeigt nämlich ein großzügiges Gartenhaus, einen weitläufigen Garten mit einem sehr gepflegten Rasen. Im Vordergrund des Fotos sieht man ein riesiges Loch - der Betrachter staunt und könnte denken, dass es sich dabei um den Tatort in Halle handelt. Es zeigt aber weder einen halleschen Garten, noch ist die gezeigte Situation real. Bei dem Bild handelt es sich um eine nicht gekennzeichnete Fotomontage - angefertigt von der Polizei.

Fotomontage vom „Tatort“: Mehrere Bildbearbeitungsprogramme zur Verfügung

Am Dienstag veröffentlichte die Polizeidirektion Süd erneut auf Twitter eine Nachricht zum Pool-Bild. „Da einige wohl tatsächlich dachten, das Bild vom gestohlenen Pool würde den Tatort darstellen...Es ist ein Symbolbild. Ich dachte, das würde man eigentlich auch sofort sehen“, so der twitternde Polizist. Statt eines Bildes hatte dieser nun ein Video zu der Nachricht hochgeladen.

Dieses zeigt, wie die Montage des Pool-Bildes entstanden ist. „Wir sind davon ausgegangen dass es offensichtlich ist, dass es sich hierbei um ein Symbolbild handelt. Da es scheinbar zu Irritationen bei einigen wenigen Personen geführt hat, haben wir das mehrfach klargestellt“, erklärte Polizeisprecherin Ulrike Diener auf MZ-Anfrage.

Ihr sei es wichtig, dass festzustellen ist, dass der Pool entwendet wurde und „es sich nicht um eine Falschmeldung handelt“. „Die gestalterische Möglichkeit eine Polizeimeldung nicht trist wirken zu lassen und gerade in sozialen Netzwerken besonders hervorzuheben, sehen wir als stilistisches Mittel. Wir danken jedoch für den Hinweis. Um zukünftige Irritationen vorzubeugen, werden wir bei weiteren Meldungen konsequent die Kennzeichnung als Symbolbild vornehmen“, so Diener.

Der Social-Media-Sachbearbeiter habe für die Montage fünf Minuten gebraucht. Ihm stünden auf seinem dienstlichen Computer mehrere Bildbearbeitungsprogramme und Videoschnittsoftware zur Verfügung. „Auf den üblichen Polizeicomputern ist so etwas nicht installiert“, so Ulrike Diener.  (mz)