"Es ist für das gesamte Leben wichtig" "Es ist für das gesamte Leben wichtig": Junge Freiwillige helfen im Impfzentrum Halle

Halle (Saale) - Wer einen Termin im Impfzentrum in der Heinrich-Pera-Straße hat, der wird dort auch viele junge Menschen sehen: Insgesamt 49 jugendliche Helfer des Deutschen Roten Kreuzes sind dort abwechselnd im Einsatz. Die meisten von ihnen absolvieren ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) wie die 19-jährige Sophie Ziegler oder sind als Ehrenamtliche tätig wie der 21-jährige Gedeon Hartge.
Junge FSJler begleiten ältere Menschen zum Impfen
„Es ist wichtig, dass alle gut durch die Impfung durchgeleitet werden“, sagt Gedeon, der auch schon Menschen, die an die 100 Jahre alt waren, im Impfzentrum begleitet hat. Der Jurastudent ist ein ehemaliger FSJler des Roten Kreuzes und engagiert sich weiter. „Es ist nicht schlecht, wenn man Erfahrungen mit Menschen sammelt. Das ist für das gesamte Leben wichtig“, meint er.
Während Gedeon grob überschlägt, dass er in den letzten Wochen etwa 1.000 Senioren bei mobilem Impfterminen in Altenheimen und im Impfzentrum begrüßt hat, sie in den Wartebereich begleitet und ihnen dann die beiden Fragebogen zur medizinischen Anamnese und der Impfeinwilligung erklärt hat, so war Sophie momentan nur zweimal im Einsatz. „Ich haben einen älteren Mann, der nicht mehr ganz sicher auf den Beinen ist, zum Impfen begleitet“, erklärt die Stendalerin.
Junge Freiwillige will später einmal mit Menschen arbeiten
„Von dieser Begleitung war der Mann so begeistert, dass er Sophie auch für die zweite Impfung als Begleitung angefordert hat“, berichte Katja Fischer, Bereichsleiterin Freiwilligendienste beim Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes. Sophie absolviert eigentlich ein Freiwilliges Soziales Jahr als Schulbegleiterin für ein Kind - doch die Schule findet momentan nur als Homeschooling statt. „Deswegen habe ich mich auch für zusätzliche Dienste gemeldet“, sagt die junge Frau.
Nach der Unterstützung der Schülerin am Vormittag zuhause bleibt Sophie mit dem Senior nun auch weiter im Kontakt: „Ich habe ihn unter anderem auch schon zum Einkaufen und zu einem Arztbesuch begleitet“, berichtet sie. „Es tut ihm gut, eine emotionale Stütze zu haben und jemanden der auch einfach mal zuhört“, sagt Sophie Ziegler. Ob Altenhilfe auch nach dem FSJ zu einem Beruf für sie werden kann? „Auf alle Fälle möchte ich mit Menschen arbeiten“, weiß die 19-Jährige. Ob mit Senioren oder Kindern, das ist für sie noch offen. „Am liebsten mit allen Altersstufen.“
Roten Kreuz sucht landesweit 700 junge Menschen für ein FSJ
Über das FSJ und die freiwilligen Einsätze im Impfzentrum haben die beiden schon viele Kontakte und auch Freundschaften zu anderen Jugendlichen im DRK geschlossen. „Schließlich sind diese Einsätze auch eine schöne Abwechslung zum Online-Studium im Lockdown“, sagt Gedeon Hartge.
„Das Engagement der Jugendlichen in der Pandemie ist nicht selbstverständlich“, lobt Katja Fischer. Doch alle FSJler und Ehrenamtliche seien bereit, anzupacken statt nichts zu tun. Für den neuen Einsatzzeitraum ab September werden landesweit 700 junge Menschen für ein FSJ beim Roten Kreuz gesucht, 300 davon für Einrichtungen in Halle. „Einsatzorte sind Krankenhäuser, Altenheime, Schulen, Kitas und Behinderteneinrichtungen“, listet Katja Fischer auf.
››Jeden Mittwoch, 16.15 Uhr, informiert das DRK Halle in einer Online-Veranstaltung unter drk-freiwilligendienste-st.de (mz)