Ende der Spielzeit in Halle Ende der Spielzeit in Halle: Wäre Theater im Innenhof der Kulturinsel möglich?

Halle (Saale) - Es ist keine Überraschung, aber trotzdem eine Enttäuschung für alle Theaterfans: Der reguläre Spielbetrieb der halleschen Bühnen fällt bis Ende der Spielzeit Mitte Juli aus. Keine Premieren der Händel-Oper „Teseo“ oder der Komödie „Das öffentliche Ärgernis“ von Franz Arnold. Doch die Künstler wollen nicht gänzlich von der Bildfläche verschwinden. Vielmehr arbeiten die Intendanten aus allen Sparten daran, pandemietaugliche Formate zu entwickeln.
Statt komplett Ausfall reduzierte Spielzeit im Innenhof der Kulturinsel?
Eine Idee ist es, den Innenhof der Kulturinsel mit reduzierter Besetzung zu bespielen. Laut Schauspielchef Matthias Brenner ist es zum Beispiel denkbar, das Märchen „Die drei kleinen Schweinchen“ in abgewandelter Form für Familien zu inszenieren. Aber auch Puppentheater, Kammermusik und Sommersause könnten vor 60 bis 70 Personen unter freiem Himmel aufgeführt werden. Auf die Größe der Vorstellung komme es nicht an, vielmehr auf die Botschaft an die Hallenser.
„Wir wollen den Leuten Mut machen, dass nicht alle schönen Lebensgewohnheiten vorbei sind“, sagt Brenner. Sowohl Künstler als auch Zuschauer sollen zudem das Gefühl bekommen, dass sie gebraucht werden. Ab Juni könnten donnerstags bis sonntags Abendveranstaltungen stattfinden. Bis zur kommenden Woche will das Theater ein Programm sowie ein Hygienekonzept erarbeiten und dem Gesundheitsamt vorlegen.
Große Hürden für Bespielung von Theaterstücken im Innenhof der Kulturinsel
Dafür will sich auch Geschäftsführer Stefan Rosinski einsetzen. Er betont allerdings zugleich die großen Hürden, vor denen selbst kleinere Veranstaltungen im Innenhof stehen. „Im Moment haben wir keine Stücke, die pandemiefähig sind“, sagt Rosinski. Aktuell könne nicht geprobt werden. Es müssten erst Konzepte entwickelt werden, um die Mitarbeiter zu schützen. Aber auch für die Zuschauer werden Einlass- und Sitzkonzepte gebraucht. Hinzu komme, dass die Bespielung in diesem kleinen Rahmen nicht wirtschaftlich sei.
Noch mehr Sorgen bereitet dem Geschäftsführer jedoch die kommende Spielzeit ab Herbst. „Wir wissen im Moment nicht, wann wieder Sinfoniekonzerte im großen Rahmen stattfinden können“, so Rosinski. In der Händelhalle kommen über 1.000 Besucher zusammen. Es sei völlig offen, welche langfristigen Folgen die Pandemie auf den Spielbetrieb und die Theaterabonnenten haben wird. Laut Rosinski ist es schwer, unter diesen Umständen einen Wirtschaftsplan für das kommende Jahr aufzustellen. (mz)