Eishockey-Oberliga "Sie haben jedes Recht, unzufrieden zu sein": Was Bulls-Trainer Marko Raita zu steigendem Druck sagt
Bei den Saale Bulls wechseln sich enttäuschende mit ansprechenden Auftritten ab. Es überwiegt weiter die Unbeständigkeit. Warum Trainer Marko Raita aber vom bisherigen Kurs überzeugt ist.

Halle/MZ - Die Saale Bulls gleichen in dieser Saison der Eishockey-Oberliga einem schlampigen Studenten: Gespült wird erst, wenn sich das Geschirr in der Küche bereits stapelt und es droht, ungemütlich zu werden. Auf dem Eis ließen die Bulls auf enttäuschende Niederlagen oft überzeugende Auftritte folgen. Am Wochenende war das wieder der Fall: Nach dem 2:3 im Heimspiel am Freitag gegen die Hammer Eisbären war die Stimmung bei den Hallensern am Tiefpunkt, am Sonntag lieferte die Mannschaft von Trainer Marko Raita dann bei den Füchsen Duisburg ab und siegte souverän 4:0. Schon an diesem Dienstag (20 Uhr) steht für die Bulls nun das nächste Spiel beim Tabellenzweiten Hannover Indians an.
Vom Weg überzeugt
Der Eindruck davor bleibt: Verlässlich sind die Bulls in dieser Saison nicht – zu wechselhaft sind die Ergebnisse. Das sieht auch Cheftrainer Marko Raita so. „Wir konnten die Ergebnisse nicht holen. Das erzeugt Druck, das Selbstbewusstsein der Spieler leidet.“
Nur zwei der sechs Partien im neuen Eisdom konnten die Bulls nach regulärer Spielzeit für sich entscheiden. Als Tabellensechster hinken sie ihren eigenen Ansprüchen hinterher, was bei den Fans auf die Stimmung drückt. „Die Spieler und ich bekommen das natürlich mit. Die Fans haben jedes Recht, unzufrieden zu sein – wir als Mannschaft sind das selbst auch“, sagt Raita.
Gleichzeitig betont der Trainer, dass sich sein Team davon nicht beeinflussen lassen dürfe. Stattdessen müsse es weiter an den eigenen Weg glauben – und der gehe, so Raita, in die richtige Richtung. „Wir analysieren die Spiele für uns. Die Fakten sind auf unserer Seite.“ Was der Finne meint: Die Bulls erspielen sich etwa genügend Abschlüsse, nur der Ertrag fehlt häufig noch.
Raita erwartet hartes Spiel
Ein weiteres wiederkehrendes Muster: Die Hallenser bringen sich durch viele Strafen regelmäßig in die Bredouille. In Duisburg kassierte die Bulls wieder acht Strafen. Angreifer Sebastian Christmann erhielt nach einem Check eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Viele der Strafen empfand Raita in diesem Spiel jedoch als überzogen. „Ich war nicht glücklich mit den Entscheidungen der Schiedsrichter.“
Auch bei den Indians rechnet er mit einer körperlich intensiven Partie. „Ich freue mich darauf. Sie haben einen sehr kleinen Eisring. Es wird darum gehen, nicht zu umständlich zu spielen.“