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Ein Prinz wird zum Ritter

Von PETER GODAZGAR 14.09.2008, 16:29

Halle/MZ. - Und ein Prinz war außerdem dabei: Asfa-Wossen Asserate, Großneffe des letzten Kaisers von Äthiopien, Haile Selassie.

Des Prinzen korrekte Ansprache lautet übrigens: Kaiserliche Hoheit. Aber da macht der 59-Jährige eine abwehrende Handbewegung "Das muss wirklich nicht sein." Der Grund für den hohen Besuch: Prinz Asfa-Wossen Asserate wurde - mit drei weiteren Männern - als neuer Ritter in den "Ritterorden Christi vom Tempel zu Jerusalem" aufgenommen.

Der Ritterschlag - die so genannte Investitur - fand am Sonnabend in der Nikolaikirche statt. Im Rahmen eines festlichen Hochamts griff General-Großprior Werner Rind zum Schwert und berührte damit die neuen Tempelritter an beiden Schultern und auf dem Kopf. Und stellte die Frage: "Wollt Ihr getreue Ritter unseres Ordens sein?" Die neuen Ritter sprachen ihren Eid - und empfingen sodann das Kreuz des Ordens und den weißen Ordensmantel mit dem roten Kreuz.

In den Orden aufgenommen werden dürfen Männer und Frauen, die mindestens 18 Jahre alt sind und die Ziele des Ordens bejahen - dazu gehört unter anderem die Einheit aller Christen. Sie müssen aktiv einer christlichen Kirche angehören und dürfen nicht Mitglied einer Sekte, einer Freimaurerloge oder eines Geheimbunds sein.

Prinz Asfa-Wossen Asserate arbeitet als Unternehmensberater und schreibt Bücher ("Manieren"); er studierte in Tübingen und Cambridge; seit 1981 besitzt er die deutsche Staatsbürgerschaft. In seiner Brust, sagt er, schlagen aber zwei Herzen: ein deutsches und ein äthiopisches. Die Aufnahme in den Ritterorden sieht er als "ganz große Ehre" und "ganz große Herausforderung". Die Anhänger der Religionen müssten "verstehen, dass wir alle Kinder eines Gottes sind".