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Finanzamt verfällt Ehemaliges Finanzamt in Halle: Was wird aus Halles alter Stasi-Zentrale?

Von Michael Falgowski 02.02.2017, 12:30
Impressionen vom Finanzamt in Halle-Neustadt - dem ehemaligem Stasi-Gebäude.
Impressionen vom Finanzamt in Halle-Neustadt - dem ehemaligem Stasi-Gebäude. www.halle-fotos.de

Halle (Saale) - Genau ein Jahr ist es her, dass das Finanzamt Halle aus dem maroden, riesigen Plattenbau der einstigen Bezirksdienststelle des Ministeriums für Staatssicherheit am Gimritzer Damm ausgezogen ist. Seit Mitte der 1990er Jahre hatten die Beamten dort dem Verfall in dem markanten, langgestreckten Gebäude getrotzt.

Inzwischen sitzt die Finanzbehörde in einem Neubau in Halles Innenstadt am Hallmarkt.

In Neustadt indes bietet das ehemalige Finanzamt, das dem Land Sachsen-Anhalt gehört, einen immer unansehnlicheren Anblick: Die Gebäude stehen leer und verfallen.

Was soll mit dem ehemaligen Finanzamt geschehen?

Was soll mit dem ehemaligen Finanzamt des Landes geschehen? „Die Stadt Halle strebt eine Entwicklung des Gesamtareals an. Es gehört angesichts seiner Lage zu den prioritären Entwicklungsflächen“, sagt Stadtsprecher Drago Bock. Der Kommune lägen inzwischen gleich mehrere Investorenanfragen vor.

Grundsätzlich werde eine Nutzung mit Wohnungen angestrebt. Man habe für die Entwicklung des gesamten Areals die konzeptionelle Vorarbeit geleistet, so Stadtsprecher Bock. Eine Positionierung des Landes stehe aber noch aus.

Groß genug wäre das Areal für ein neues Wohngebiet. Nach Auskunft des Finanzministeriums in Magdeburg sei allein das landeseigene Grundstück am Gimritzer Damm fast 19.000 Quadratmeter groß.

Land zögert Entscheidung zur Behörde seit Jahren hinaus

Allerdings hat sich das Land auch ein Jahr nach dem Auszug der Finanzbehörde sowie drei Jahre, nachdem der Behördenneubau am Hallmarkt von der Landesregierung endgültig beschlossen wurde, noch nicht entschieden, was mit Grundstück und den Gebäuden geschehen soll.

„Für die leerstehende Landesimmobilie wird derzeit abschließend ein weiterer Landesbedarf geprüft. Frühestens nach Vorlage des Ergebnisses können Handlungsentscheidungen hinsichtlich einer Nachnutzung oder einer wirtschaftlichen Verwertung erarbeitet werden“, teilt das Finanzministerium in Magdeburg sehr formell mit.

Immerhin: Man gehe von einer „zeitnahen“ Vorlage des Ergebnisses der Prüfung und einer Entscheidung zum weiteren Vorgehen aus. Sollte es zu einem Verkauf kommen, werde dies über ein Bieterverfahren geschehen.

Stadt und Land müssen zusammenarbeiten

Eine Neubebauung am Gimritzer Damm hätte mehrere Vorteile. Denn an Bauland herrscht Mangel in Halle, das Areal würde zudem neben dem Park an den Weinbergcampus mit seinen wissenschaftlichen Gebäuden und Einrichtungen sowie an das Wohnbaugebiet Heide-Süd anschließen. Klar ist, dass an einer Gesamtentwicklung des Areals Stadt und Land zusammenarbeiten müssen. Denn beiden gehören beteiligte Grundstücke. (mz)