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Krankhaft dick Diakoniewerk in Halle (Saale) will mit Zentrum Fettleibigkeit zu Leibe rücken

Von Claudia Crodel 12.10.2017, 10:28
Die Zahl Adipöser hat sich in 15 Jahren mehr als ver­dop­pelt.
Die Zahl Adipöser hat sich in 15 Jahren mehr als ver­dop­pelt. dpa-Zentralbild

Halle (Saale) - Krankhaftes Übergewicht ist ein Problem, dass es nicht nur in Amerika gibt. „Auch in Halle haben wir zunehmend das Problem, wenn auch noch nicht in dem Ausmaß wie in den USA“, sagt Udo Israel von der Unternehmenskommunikation des Diakoniekrankenhauses.

Das Krankenhaus im Mühlwegviertel widmet sich in besonderer Weise dieser Erkrankung. Seit Januar dieses Jahres ist die Behandlung der Krankheit am Standort im Mühlweg möglich. Die Idee dazu hatte Oberarzt Dr. Frank Weigmann, der zum 1. Januar ans Diakoniekrankenhaus wechselte und Erfahrungen in der Behandlung von Adipositas mitbrachte.

Diakoniekrankenhaus will Adipositaszentrum in Halle (Saale) etablieren

Ziel ist es, ein Adipositaszentrum zu etablieren. Dafür ist dieser Tage ein neuer Baustein dazugekommen: Anfang dieses Monats ist eine Sportgruppe an den Start gegangen, die regelmäßig für Adipositasbetroffene in den Physiotherapieräumen stattfindet. Dort besteht ein Mal wöchentlich die Möglichkeit, sich unter fachkundiger Anleitung sportlich zu betätigen.

Möglich wurde dies durch eine Kooperation zwischen dem Gesundheits- und Rehabilitations-Sportverein Elsteraue und dem Diakoniewerk Halle. Der Kooperationsvertrag wurde am 5. Oktober unterzeichnet. Das Training ist Teil einer Behandlung. Neben körperlicher Bewegung beinhaltet diese auch eine Ernährungsumstellung und ein Verhaltenstraining. Nur in der Kombination dieser Dinge ist das krankhafte Übergewicht wirklich wirksam therapierbar. Es gibt also eine ganzheitliche Betreuung für die Betroffenen.

Diakoniekrankenhaus Halle (Saale) zeigt Ausstellung über Fettleibigkeit

Neben dem Aufbau der fach-übergreifenden Behandlungs- und Betreuungsstrukturen setzt das Zentrum vor allem auch auf Information. Derzeit zeigt das Diakoniekrankenhaus eine Ausstellung unter dem Titel „schwere(s)los“, die sich künstlerisch mit den Vorurteilen gegenüber Menschen mit Adipositas auseinandersetzt. Die Schau ist bis zum 15. Oktober zu sehen.

Am Donnerstag, 12. Oktober, lädt das Diakoniekrankenhaus um 16 Uhr zu einem Informationsnachmittag ein. Dort geht es um einen Rundgang durch die Ausstellung und das Ins-Gespräch-Kommen. Nicht nur Therapien sollen diskutiert werden, sondern vor allem auch über Vorurteile gegenüber Menschen mit Adipositas gesprochen werden und wie man diese abbauen kann. „Im kommenden Jahr will sich das Diakoniekrankenhaus als Adipositaszentrum zertifizieren lassen“, sagt Udo Israel.

››Weitere Infos zur Adipositasbehandlung und der Sportgruppe unter Tel. 0345/778 69 69 (mz)