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"Der Seminar" "Der Seminar": Wie Start-Up aus Halle Corona trotzt

Von Denny Kleindienst 30.05.2020, 13:30
Manchmal ist Christian Allner auch Dozent, wie hier bei einem Auftritt bei der Gründermesse in Halle.
Manchmal ist Christian Allner auch Dozent, wie hier bei einem Auftritt bei der Gründermesse in Halle. Kristian Dietrich

Halle (Saale) - „Uns gab es schon vor Corona“, sagt Christian Allner. Doch mit der Corona-Krise und dem Umzug zahlloser Angestellter ins heimische Büro ist sein Unternehmen auf einmal gefragter denn je.

Der 31-jährige Hallenser ist Geschäftsführer des Bildungs-Start-Ups „Der Seminar“. Der falsche Artikel soll Aufmerksamkeit erzeugen. Allner sagt auch: „Wir wollen nicht irgendein Seminar sein.“ Das selbsterklärte Ziel: „Wir wollten schlicht das Homeoffice vereinfachen.“ Allner und sein Team haben deshalb eine eigene Online-Plattform aufgebaut, die genutzt werden kann, um von zuhause aus zu arbeiten. Nun gibt es dafür bereits zahlreiche weitere Anbieter und Programme.

Allner arbeitet auch als Datenschutzbeauftragter

Er selbst spricht von „den Riesen der Branche“. Was spricht für sein Unternehmen? „Wir können den Datenschutz gewährleisten.“ Denn die Daten werden in Deutschland gespeichert. Allner selbst arbeitet auch als externer Datenschutzbeauftragter.

Als Geschäftsführer hat er es zudem auf einen bestimmten Kundenstamm abgesehen: kleine und mittelständische Unternehmen. Wobei er den Begriff recht weit fasst und auch Vereine und Behörden dazuzählt. Allner will vor allem den Homeoffice-Anfängern und den kaum bis gar nicht Digitalisierten etwas anbieten. Eine kompakte Lösung, die alles für sie Nötige beinhaltet - und einfach zu handhaben ist. Nun lässt sich einwenden, dass Firmen, die bisher darauf verzichten konnten, auch zukünftig nicht darauf angewiesen sind.

Start-Up noch im Aufbau

Christian Allner sagt dazu: „Man kann allen digital helfen.“ Wichtig sei aber auch die praktische Einführung und Erklärung. Auch das übernehmen Allner und sein Team. Er beschreibt es so: „Wir stellen das Auto her und bieten gleich die Fahrschule mit an.“

Mitfahrer kamen zuletzt reichlich dazu. „Wir haben unseren Kundenstamm um 100 Prozent gesteigert.“ Das Start-Up ist allerdings auch erst im Aufbau. Gegründet hat Christian Allner es im Dezember letzten Jahres aus seinem anderen Unternehmen heraus. So betreibt er seit 2011 die hallesche Social-Media-Agentur „Schriftarchitekt“.

„Der Seminar“ trägt sich noch nicht selbst

Sie nennt er „das erste Pferd im Stall“. Und für sie hat er damals auch seine Anstellung als stellvertretender Abteilungsleiter bei einem großen Unternehmen aufgegeben, zu der er es nach kaufmännischer Ausbildung und Studium gebracht hatte.

Für das zweite Pferd im Stall läuft nun noch eine Förderung bis zum nächsten Jahr. Damit bleibt Zeit, sich „auf das Produkt zu konzentrieren“, wie Allner sagt. Für „Der Seminar“ sei es gerade die „Sturm und Drang Zeit“. Noch trägt sich das Start-Up nicht von selbst. Immerhin besteht das Team schon aus drei festen Angestellten und noch mal so vielen freien Kräften.

„Der Seminar“ beim deutschen Digitaltag

Und vielleicht trifft Christian Allner demnächst ja den Bundespräsidenten. Denn „Der Seminar“ macht Mitte Juni mit beim ersten deutschen Digitaltag. Bei der virtuellen Veranstaltung können sich Privatpersonen, Unternehmen und Institutionen bundesweit mit Projekten zu digitalen Themen beteiligen.

Es gibt zudem den „Preis für digitales Miteinander“, der in drei Kategorien vergeben wird. Die Gewinner erhalten ein Preisgeld von je 10.000 Euro und werden von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu einem virtuellen Empfang ins Schloss Bellevue geladen. (mz)