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Cat-Sitting in Halle Cat-Sitting in Halle: Wohin mit der Katze an den Weihnachtsfeiertagen?

Von Oliver Müller-Lorey 06.12.2017, 14:29
Anna Spengler mit ihrem Kater Freddy. Wenn sie mal nicht da ist, kümmert sich in anderer Katzenbesitzer um ihn.
Anna Spengler mit ihrem Kater Freddy. Wenn sie mal nicht da ist, kümmert sich in anderer Katzenbesitzer um ihn. Holger John

Halle (Saale) - Für Katzenhalter können die Weihnachtsfeiertage bei der Familie und fernab der Heimat eine echte Herausforderung sein. Reist die Katze nicht mit, heißt es: Wohin mit dem Tier? Und nicht jeder will seine Katze in eine Tierpension geben oder hat Freunde und Nachbarn, die erfahren genug sind, sich ein paar Tage um sie zu kümmern.

Vor dem Problem stand auch Anna Spengler, als sie vor anderthalb Jahren mit ihrem Mann und zwei Katern nach Halle zog. „Wir haben hier zwar Familie, aber die deckt ja nicht jede Betreuung ab. Man will nicht immer dieselben Leute fragen“, sagt sie. Die ursprünglich aus Baden-Württemberg stammende 35-Jährige erinnerte sich an einen Verein, der in ihrer Heimat in fast jeder kleineren Stadt einen Ableger hat: Den „Freundeskreis Katze und Mensch“.

Mitglieder betreuen gegenseitig ihre Katzen

Die Idee dahinter: Mitglieder betreuen gegenseitig ihre Katzen, wenn sie einmal im Urlaub, im Krankenhaus oder anderweitig verhindert sind. Dafür kommen sie zweimal am Tag beim abwesenden Katzenbesitzer zu Hause vorbei, machen neues Futter in den Napf, säubern das Katzenklo und schmusen mit dem Tier.

„So muss die Katze nicht ihr Revier verlassen. Jede hat ja ihren Lieblingsplatz und ist den Geruch der Besitzer gewöhnt“, sagt Spengler. Der Mitgliedbeitrag kostet 37,50 Euro im Jahr, wovon jedoch viel in den Tierschutz fließe.

Betreuung der Katzen läuft über ein ausgeklügeltes Punktesystem

Die Betreuung läuft über ein ausgeklügeltes Punktesystem. Neumitglieder starten mit zehn Punkten und verlieren für jeden Tag, an dem ein anderes Mitglied sich um die Katze kümmert einen Punkt. Betreuen sie hingegen die Tiere anderer Mitglieder gibt es pro Tag einen Punkt gutgeschrieben - so nutzt niemand die anderen aus.

„Also habe ich mir gedacht, gründe ich in Halle eben auch eine Gruppe. Wir sind hier echte Pioniere“, erinnert sich Spengler. Während es im Südwesten Hunderte Ortsgruppen gibt, ist die Runde aus Halle die einzige in Sachsen-Anhalt - mit bisher nur sieben Mitgliedern aber wachsender Tendenz.

Etwa alle zwei Monate treffen sich die Katzenfreunde

Ebenfalls wachsend ist die Zahl der Katzen im Hause Spengler. Im Oktober vergangenen Jahres hatte sie noch zwei weitere Straßenkatzen bei sich aufgenommen - jetzt sind die Miezen zu viert. Das gute an dem Verein sei nicht nur die Möglichkeit zur Betreuung, dem sogenannten Cat-Sitting, sondern auch der Austausch unter den Mitgliedern.

Etwa alle zwei Monate treffen sich die Katzenfreunde und sprechen über ihre Tiere. Es herrsche ein großer Vertrauen untereinander, schließlich lässt man ja auch Fremde in die Wohnung. Wobei, so fremd seien die anderen Mitglieder ja nicht, meint Spengler. „Vor jedem Katzen-Sitting trifft man sich und lernt die Katze und Besitzer kennen. (mz)

››Mehr Informationen unter www.katzenfreunde.de