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Bio-Abendmarkt in Halle Bio-Abendmarkt in Halle: Die Händler sind zurück

Von Denny Kleindienst 05.02.2021, 10:30
Für Hermann Floßfeder war der Bio-Abendmarkt am Donnerstag der erste Markt in diesem Jahr, auf dem er verkaufte.
Für Hermann Floßfeder war der Bio-Abendmarkt am Donnerstag der erste Markt in diesem Jahr, auf dem er verkaufte. Silvio Kison

Halle (Saale) - Eine Wand aus Honig-Gläsern hat Hermann Floßfeder auf dem aufgeklappten Verkaufstisch vor sich aufgebaut. Manche davon haben eine helle Farbe, andere sind beinahe schwarz. Er biete ein Sortiment von über 40 Honigsorten an, sagt der Imkermeister. Etwa die Hälfte davon komme aus Deutschland, die andere Hälfte aus dem Ausland. Seinen eigenen Honig verkauft der 66-Jährige natürlich auch. Im Angebot hat er noch weitere Spezialitäten mit Honig als Zutat, angefangen von Eierlikör mit Akazienhonig, über Honig-Wein und Honig-Grappa bis hin zu Kosmetik.

Vor allem sein Honigangebot ist gefragt beim Bio-Abendmarkt auf dem Hallmarkt, der am Donnerstag zum ersten Mal in diesem Jahr stattfand. „Je dunkler der Honig desto aromatischer“, erklärt Floßfeder einem Kunden, der überlegt, welches Glas er kauft. Der Mann sagt auf Nachfrage, er sei bewusst zum Bio-Abendmarkt gekommen und freut sich, dass es ihn wieder gibt. Noch mehr gefehlt habe ihm in den vergangenen Wochen allerdings der Wochenmarkt. Eine andere Kundin fragt derweil gezielt nach, ob es denn den Schwarzwald-Honig gibt?

„Ich mache hier ein relativ gutes Geschäft“

Hermann Floßfeder lebt in Lochwitz, rund 30 Kilometer von Halle entfernt, wo er 1994 das Anwesen seiner Eltern übernahm. Dort ist auch sein Bienenhof. Doch einen eigenen Laden hat er nicht. Er ist Markthändler und verkauft auf dem Wochenmarkt in Halle und auf verschiedenen Bauernmärkten. Er war häufig schon beim halleschen Laternen- und Salzfest dabei.

Seit zwei Jahren steht er mit seinem Stand auch regelmäßig auf dem Bio-Abendmarkt. „Ich mache hier ein relativ gutes Geschäft“, sagt er. Das Publikum des Bio-Marktes komme gezielt, lege Wert auf regionalen Anbau und gesunde Ernährung. Das letzte Mal auf einem Markt verkauft habe er am 2. Dezember, sagt der Imker. Doch die mehr als zweimonatige Pause sei für ihn nicht so schlimm gewesen. „Das war ja zeitlich begrenzt.“ Zudem sei er seit Jahresanfang im Ruhestand. Nun will er es auch ruhiger angehen lassen. Früher habe er bis zu 150 Tage im Jahr auf dem Markt gestanden. „Da blieb ziemlich viel liegen.“ Nun habe er die Pause genutzt, um die Wohnung zu renovieren, sein Lager aufzuräumen und „um den restlichen Honig abzufüllen“.

„Der Bio-Abendmarkt ist schon ziemlich wichtig für uns.“

Dagegen sagt Mathias Gornig vom Weingut Roland Rapp: „Der Bio-Abendmarkt ist schon ziemlich wichtig für uns.“ Für die Bio-Kellerei mit Sitz in Langenbogen, wo laut Gornig alles in Handarbeit gemacht werde, „selbst das Etikettenkleben“, sei es der einzige Markt in Halle. „Er ist wichtig, um einen Kundenstamm aufzubauen.“ Inzwischen ist das Weingut schon im dritten Jahr dabei.

Fragt man die Marktbesucher an diesem Abend erfährt man, dass einige bewusst gekommen sind, andere eher zufällig vorbei kamen. Vor den Ständen mit dem Bio-Gemüse, dem Bio-Käse oder den Bio-Brotwaren bilden sich an diesem Abend kleine Schlangen. Die Menschen warten mit dem nötigen Abstand zueinander, der durch die auf den Boden gemalten weißen Linien markiert ist. Alles bio ist beim ersten Bio-Abendmarkt des Jahres aber nicht. So sind auch eine Landfleischerei und ein Feinkosthändler vertreten, für die auf dem anderen Markt kein Platz war. (mz)