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Baustelle auf A14 bei Halle Baustelle auf A14 bei Halle: Chaos mit Ansage - Schon Auswirkungen auf Osten der Stadt

Von Dirk Skrzypczak und Oliver Müller-Lorey 23.08.2017, 08:29
Hinter einer Unfallstelle auf der A14  bildete sich ein kilometerlanger Stau.
Hinter einer Unfallstelle auf der A14  bildete sich ein kilometerlanger Stau. Oliver Müller-Lorey

Halle (Saale) - Uwe Zwanzig hatte es schon vor Tagen geahnt. „Die ersten beiden Wochen, wenn wir die Baustelle auf der A14 bei Peißen vorbereiten, wird wohl die kniffligste Zeit“, hatte es der Leiter der zuständigen Autobahnmeisterei kommen sehen. Hinter der Anschlussstelle Halle-Ost wird die A14 in Richtung Magdeburg von drei auf eine Fahrspur verjüngt.

Schon am Montag bildeten sich vor der Baustelle lange Staus, am Dienstag früh kam noch ein Unfall dazu - die Autobahn war voll gesperrt. Und so quälte sich die Fahrzeugkolonne über Reideburg und die Delitzscher Straße nach Halle hinein. Der Zeitverlust war enorm, da Halles Osten im dichten Verkehr erstickte.

Unfall auf der A14 bei Halle

Am Dienstagmorgen war ein Lastkraftwagen in Richtung Peißen auf das Stauende aufgefahren und hatte dabei zwei weitere Brummis beschädigt. Der mutmaßliche Unfallverursacher wurde verletzt und ins Krankenhaus gebracht. „Die Autobahn musste wegen der Landung eines Rettungshubschraubers voll gesperrt werden“, erklärte Veit Richter, Sprecher der Autobahnpolizei. Der Sachschaden wird nach ersten Erkenntnissen auf rund 150.000 Euro geschätzt.

Um gerade Lkw-Unfälle am Stauende zu vermeiden, hatte die Landesstraßenbaubehörde (LSBB) ein spezielles Warnsystem installiert. „Wir haben schon rechtzeitig über die Verkehrsleitsysteme am Schkeuditzer Kreuz und direkt auf der A 14 in Halle-Ost auf den Stau hingewiesen. Normalerweise kann man sie nicht übersehen“, sagte Zwanzig.

Autobahnmeisterei: Vollsperrung auf der A14 zu umfahren, ist schwierig

Die Vollsperrung zu umfahren, sei allerdings schwierig gewesen, räumt der Chef der Autobahnmeisterei ein. Normalerweise hätte man den Autobahnverkehr weiträumig über die A9 und die B100 umleiten können - allerdings wird die Fahrbahn bei Landsberg gerade saniert, so dass auch die B100 dort zum Nadelöhr geworden ist. Stau bildet sich hier auch ohne die Blechkarossen von der Autobahn. Und so wählte ein Großteil der Fahrzeugführer erneut den Weg über Halle-Ost - mit dem bereits bekannten Ergebnis.

Der Osten von Halle ist wegen mehrerer Baustellen im Stadtgebiet ohnehin stark belastet. Grund ist, dass die Europachaussee, die als Umleitung dient, an der Delitzscher Straße endet. So sollen etwa Autofahrer, die wegen der Brückenbauarbeiten nicht auf die Leipziger Chaussee/ B6 auffahren können, die Europachaussee als Umleitungsstrecke nutzen. (oml)

„Wir können nur raten, im Stau stehenzubleiben und zu warten. Denn Halle kann man als Umleitung nicht empfehlen. Dort wird selbst genug gebaut“, meinte der Straßenmeister. In der kommenden Woche soll es mit Vertretern der Stadt ein Gespräch geben, bei dem man gemeinsam nach Lösungen suchen wolle. Eine praktikable Variante ist nicht in Sicht.

Ab 4. September sind die Baustellen-Vorbereitungen auf der A14 abgeschlossen

Doch es gibt Hoffnung. Ab dem 4. September sind die Baustellen-Vorbereitungen auf der A14 abgeschlossen. Dann werden in Fahrtrichtung Magdeburg zwei Spuren statt nur einer befahrbar sein. „Wir gehen davon aus, dass sich die Lage dann spürbar entspannt“, sagte Zwanzig. Allerdings ist dann gen Norden die Abfahrt Peißen dicht. Als Umleitung rät die Autobahnmeisterei, bis zur Anschlussstelle Tornau zu fahren, dort zu wenden und wieder zurück nach Peißen zu steuern. Dort ist dann die Abfahrt frei.

Bis November wird auf der A14 auf einer Länge von zwei Kilometern der Asphalt erneuert. 1,8 Millionen Euro werden investiert. Unterdessen werden Stimmen laut, die Pfusch am Bau vermuten. Dass eine Schwarzdecke schon nach 15 Jahren Nutzungsdauer erneuert werden müsse, sei doch noch nicht normal. Uwe Zwanzig weist derartige Aussagen zurück. „Mit Glück hält so eine Straße bis zu 20 Jahre. Mehr gibt das Material nicht her. Wir haben es mit einem typischen Verschleiß zu tun.“

Die A14 wird in Höhe Peißen im Durchschnitt täglich von 48.000 Autos frequentiert. Der Schwerlastanteil liegt bei 24 Prozent und damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt (19 Prozent). Entsprechend stark werde die A14 beansprucht. (mz)