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Baugrundstücke in Halle Baugrundstücke in Halle: Das letzte Filetstück in Heide-Süd

Von Dirk Skrzypczak 16.09.2017, 14:00
In Heide-Süd befinden sich Wissenschaft und Wohnbebauung in einer interessanten Symbiose.
In Heide-Süd befinden sich Wissenschaft und Wohnbebauung in einer interessanten Symbiose. Günter Bauer

Halle (Saale) - 60 Jahre war das heutige Heide-Süd militärisches Sperrgebiet. 1934 baute die Wehrmacht hier ihre Heeres- und Luftwaffennachrichtenschule, nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Areal bis 1991 durch die sowjetischen Truppen genutzt. Drei Jahre später entstand der Stadtteil Heide-Süd. Heute leben auf dem Gebiet der ehemaligen Garnison 4.500 Menschen. Und der Stadtteil gehört längst zu den attraktivsten Wohngegenden in Halle. Die Nachfrage nach Baugrundstücken ist hoch. Allerdings sind die Flächen knapp.

„Wir sind bei der Wohnbebauung auf der Zielgeraden“, sagte Dieter Götte, Chef der Halle Investvision, auf einer Bürgerversammlung zur Zukunftswerkstatt für den Stadtteil. 19.500 Quadratmeter stehen zwischen Scharnhorststraße und dem Grünen Dreieck für die Errichtung von 30 bis 35 Einfamilienhäusern zur Verfügung, auf weiteren 13.100 Quadratmetern sollen Mehrfamilienhäuser gebaut werden.

Vermarktung für Heide-Süd könnte im März 2018 beginnen

„Wenn der Stadtrat den Bebauungsplan beschließt, wird die Vermarktung im März 2018 beginnen“, sagte Götte. Einwohner kritisierten daraufhin, dass Heide-Süd zubetoniert werde - die Stadt wiederum sieht sich in einem Interessenkonflikt. „Wir haben in Halle nur wenige Flächen, die wir den Bürgern zum Bauen zur Verfügung stellen können“, sagte Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos). Letztlich obliege dem Stadtrat die Entscheidung, ob der B-Plan aufgestellt werde. Am 27. September wird sich der Stadtrat mit Heide-Süd befassen.

Den Wunsch aus der Bürgerschaft nach einer staatlichen Grundschule für das Wohngebiet wird die Stadt indes nicht erfüllen können. „Die Kinderzahlen reichen nicht aus, um eine Schule für Heide-Süd bestandsfähig zu gestalten“, sagte die Beigeordnete für Soziales und Bildung, Katharina Brederlow. Man wisse, dass die Grundschule am Heiderand an der Kapazitätsgrenze sei. „Hier suchen wir nach einer Lösung.“ Gleichzeitig wurde bekannt, dass sich die Evangelische Grundschule für ein Grundstück in Heide-Süd interessiert. Gespräche laufen, allerdings gebe es noch keine Einigkeit.

Bernd Wiegand: Spannendes Viertel, weil hier Bürger und Wissenschaft zusammengeführt werden

„Das ist ein spannendes Viertel, weil hier Bürger und Wissenschaft zusammengeführt werden. Das strahlt bis in die Neustadt aus“, sagte der OB. Im Rahmen der Projektarbeit zur Zukunftswerkstatt Halle-Neustadt spielt die Verknüpfung des Weinbergcampus mit der Wohngegend eine wichtige Rolle.

Und was wünschen sich die Einwohner von Heide-Süd? Eine größere Vielfalt an Einkaufsmöglichkeiten, eine Gastronomie, einen Bolzplatz aber auch mehr Polizeipräsenz etwa. So mehren sich in dem Stadtteil die Hauseinbrüche. „Mit unseren Kräften tun wir, was wir können“, so Karsten Thärigen, Leiter des Polizeireviers in Halle. Halles OB will einen Brief an den Innenminister schreiben. Es müsse mehr Polizei auf die Straße. „Allerdings müssen die Polizisten auch erst ausgebildet werden. Das braucht Zeit“, so Wiegand. (mz)