Basketball-Bundesliga Basketball-Bundesliga: SV Halle Lions planen Angriff auf die Meisterschaft

Halle (Saale) - Der Termin am Donnerstagabend ist wichtig. Ungemein sogar. Wenn der Wirtschaftsbeirat des Basketball-Bundesligisten SV Halle Lions tagt, sollen die Weichen für die kommende Saison gestellt werden. Da geht es um hohe Ziele. „Ich will unseren Sponsoren und Unterstützern aufzeigen, wie es gelingen kann, dass wir in der nächsten Saison ernsthaft um die Meisterschaft mitspielen“, sagt Geschäftsführerin Cornelia Demuth.
Sie hält seit Jahren die Kontakte zu den Geldgebern, die helfen, den Etat von bisher rund 250.000 Euro auf die Beine zu stellen. Vermeintlich braucht es für einen Titel einiges mehr. Dauer-Meister Wasserburg kann mindestens über das Doppelte verfügen.
So vermessen ist Demuth nicht, alten und vielleicht neuen Partnern eine derartige Summe abringen zu wollen. Sie hofft in erster Linie, dass alle bisherigen Geldgeber den Weg weiter mitgehen - also bei der Stange bleiben. Neugierige Interessenten möchte sie begeistern. Schließlich gibt es einen Plan, wie die Lions, Halles einziger Erstligist in einer Top-Sportart, zum Herausforderer von Wasserburg aufsteigen könnten: Mit jungen deutschen National-Spielerinnen.
Fest eingeplant sind für die kommende Serie die aktuell verletzten Laura Hebecker und Noémie Rouault. Dazu soll Alina Hartmann gehalten werden. Deshalb wird sie bei der Suche nach einem neuen Studienplatz in Halle unterstützt. Trainer René Spandauw hat eine weitere Spielerin aus der Kategorie jung, dynamisch, mit ersten Auswahlerfahrungen, an der Angel. Den Namen mag er im jetzigen Stadium der aktuellen Saison noch nicht preisgeben, um den Konkurrenz-Verein nicht zu düpieren.
Dazu kommen hallesche Talente wie die Schinkel-Zwillinge. Intensiv fortgeschritten sind die Gespräche mit Sasha Tarasava. Die Weißrussin, die sich anschickt, gerade zur besten Spielerin der Saison gekürt zu werden, fühlt sich wohl in Halle, möchte bleiben. Bedingung: Etwas mehr Gehalt. Sie weiß, was sie wert ist. Wasserburg hat ihr ein Angebot unterbreitet. Viel besser dotiert, als das der Lions. Doch zu diesem Klub mag sie nicht. „Wenn sie geht, wird sie eher ins Ausland wechseln“, sagt Spandauw. Das möchte in Halle niemand.
„Wir werden einen Weg finden, dass sie bei uns unterschreibt. Ich bin Optimist“, so Spandauw, der heute dabei sein wird. Aus dem derzeitigen Team soll mindestens Centerin Kaneisha Horn gehalten werden. Mit anderen Leistungsträgern wird geredet.
Der Coach hat zudem den Plan, seine ehemalige Anführerin aus Zeiten in Saarlouis zurück nach Deutschland zu holen: Kayla Tetschlag. Die hat in den USA inzwischen einen Job als spielende Assistenz-Trainerin.
„Wenn alles aufgeht, was wir planen, haben wir in der kommenden Saison ein wirklich schlagkräftiges Team“, sagt der Trainer.
Doch noch läuft die aktuelle Serie. Am Sonntag spielen die Lions, der Sechste, in Freiburg, beim Achten. Vielleicht mit dem Rückenwind positiver Nachrichten aus dem Wirtschaftsbeirat. (mz)
Weitere Infos zu den Basketballerinnen: www.mz-web.de/lions
