Junge Talente Basketball-Bundesliga: SV Halle Lions hat fünf 17-jährige Spielerinnen im Bundesliga-Kader

Halle (Saale) - Die Intensität der Saisonvorbereitung nimmt zu. Dieser Tage sind die Basketballerinnen der SV Halle Lions Gast eines hochkarätig besetzten Sechser-Turniers im tschechischen Trutnov. Das Team des Gastgebers Kara Trutnov und Sokol Kralove sind die Gruppen-Kontrahenten des Teams von Trainer René Spandauw. In der anderen Staffel spielt der zweite deutsche Teilnehmer, kein geringerer als Serien-Meister Wasserburg.
Wie schon beim Kaphingst-Cup in Marburg, wo am vergangenen Wochenende das entscheidende Spiel um den Turniersieg gegen den gastgebenden BC 75:83 verloren ging, dienen auch die Duelle in Tschechien der weiteren Teamfindung, dem Test von Spielsystemen - und es geht für einen Teil des Teams darum, Erfahrungen zu sammeln. Das betrifft vor allem ein Teenager-Quintett auf das in der kommenden Saison große Aufgaben zukommen: Laura und Janina Schinkel, Lena Büschel, Celina Kühn und Anna Hanzalek. Die 17-Jährigen gehören nämlich ab sofort zum 14er-Kader, den die Lions offiziell für die Bundesliga gemeldet haben.
Nun ist es nicht so, dass die jungen Damen damit völliges Neuland betreten - alle sammelten in der letzten Saison schon Einsatzminuten im Oberhaus. Laura Schinkel spielte als Spitzenreiterin der Gruppe insgesamt 2:44:04 Stunden. Doch damals mussten die Teenager noch die Dreifach-Belastung mit Spielen für die SV-Zweite in der Regionalliga und in der Nachwuchs-Bundesliga WNBL bewältigen. Mit der deutschen Vizemeisterschaft (WNBL) verabschiedeten sie sich aus dem Nachwuchsbereich. Nun sind die Schülerinnen voll und ganz in der Bundesliga gefordert. Nebenbei: So viele Talente in einem Erstliga-Kader, das ist ein Novum in Deutschland.
Vielleicht auch ein Risiko? „Diese Gruppe ist schon eine Ausnahme“, sagt Spandauw voller Gelassenheit und Vertrauen. „Jede von ihnen hat die Chance, eine gute bis sehr gute Bundesligaspielerin zu werden. Das ist ein tolles Zeichen für unsere Jugendarbeit“, ließ er über die Vereins-Homepage wissen. „Die beiden Schinkels sind schon jetzt Verteidigerinnen auf Bundesliganiveau“, lobt er weiter.
Aber auch die anderen Spielerinnen hätten das nötige Talent, um erfolgreich Basketball spielen zu können. „Wer mich kennt, weiß, dass ich sehr gern mit jungen Spielerinnen arbeite. Zudem arbeite ich langfristig: Wir arbeiten jetzt daran, dass diese Spielerinnen in ein paar Jahren in führenden Rollen spielen.“
Beispiele in der eigenen Mannschaft gibt es genug: Laura Hebecker, Noémie Rouault, Kimberly Pohlmann und Alina Hartmann erhielten schon in jungen Jahren Einladungen zur A-Nationalmannschaft.
Spandauw verlangt jedoch noch Geduld: „Das Ziel für die Fünf sollte vorerst noch sein, hart zu arbeiten, mutig zu spielen und noch besser zu werden. Der Rest kommt dann schon.“ (mz)