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Basketball Basketball: Als Dauergast bei Körbe-Jagden

Von Birger Zentner 27.11.2013, 10:45
Volkhard Uhlig trainierte mit Kindern in Leipzig.
Volkhard Uhlig trainierte mit Kindern in Leipzig. Lisker Lizenz

Weissenfels/Halle/MZ - Mittlerweile spielt er lieber Volleyball als Basketball. „Aber nur, weil Basketball zu sehr auf die Knochen geht“, sagt der 73-Jährige lachend. Ansonsten ist der Hallenser Volkhard Uhlig Basketballfan durch und durch. Kein Wunder bei seiner Vergangenheit. In den 1950er und 1960er Jahren war er einer der besten Basketballer der DDR. Das war zu einer Zeit, als diese Sportart noch nicht auf der finanziellen Streichliste der Partei- und Staatsoberen der DDR stand. „Ab 1970 haben sie den Basketball regelrecht kaputt gemacht“, sagt Uhlig, der nach der Wende ins Präsidium des Basketballverbandes aufstieg.

Wie kaputt der Basketball im Osten war, habe man gesehen, als man nach der Vereinigung die beiden Letzten der Bundesliga gegen die beiden Besten der DDR-Oberliga spielen ließ. Der Osten verlor haushoch. Und damit war die Frage gegenstandslos, ob und wie viele Ost-Basketball-Teams man analog dem Fußball in die Bundesliga eingliedern sollte.

Welch Kontrast zu den Jahren vor 1970, als Uhlig mit der DDR-Auswahl viermal bei einer EM dabei war. „Und dreimal bekam ich eine Einladung in die Europa-Auswahl. Man ließ mich aber nicht fahren“, sagt Uhlig. Einer der Gründe war, dass sich sein Bruder Helmut 1963 via Schweiz in den Westen abgesetzt hatte. „Was aber zwischen uns nie zum Zerwürfnis geführt hat“, sagt Uhlig. Was ihn eher grübeln lässt, ist, ob er nicht auch besser 1964 die Chance genutzt hätte, nach Belgien zu verschwinden, von wo er ein Angebot hatte und wofür er auch die Gelegenheit gehabt hätte, bekennt er.

Dass heute Basketball im Osten wieder eine aufstrebende Sportart ist, das gefällt Volkhard Uhlig mit Rückblick auf die eigene Karriere und die politischen Entscheidungen natürlich. Auch deshalb ist er ein regelmäßiger Gast bei den Heimspielen der halleschen Top-Klubs oder des Mitteldeutschen Basketball Clubs. „Die Wölfe sind ja sozusagen mit unserer (der halleschen - d. A.) Lizenz im Oberhaus und haben da eine ausgezeichnete Arbeit geleistet“, würdigt Uhlig.

Und der einstige Rekord-Nationalspieler - Uhlig machte 168 Länderspiele für die DDR - schaut heute zufrieden auf das, was für die Nachwuchsförderung getan wird. Am Sonntag war er mit dabei, als in Leipzig, organisiert vom MBC, die Kinder- und Sport-Basketball- Academy über die Bühne ging. „Genau so ist es richtig. Die Kinder müssen die Grundlagen lernen“, sagt er angesichts der 120 Mädchen und Jungen, die sich den Tests an den Projektstationen stellten. „Jetzt müssen wir den nächsten Schritt machen und denen, die an der Academy teilnehmen, auch die Möglichkeit zum Spielen geben“, mahnt er, damit die Freude erhalten bleibe. Der MBC will das mit seinen Kooperationspartnern im Nachwuchsbereich gewährleisten.