Astroverein Halle: Astroverein Halle: Das sagen die Sterne im Jahr 2016

Halle (Saale) - René Schlesier ist ein Profi, was Sternenkonstellationen angeht. Der 35-Jährige schaut dabei sogar in die Zukunft - allerdings nur in Sachen astronomischer Phänomene. Und da kann der Hallenser, der zum einen Leiter des Planetariums Wolfsburg und zum anderen in der Gesellschaft für astronomische Bildung Halle aktiv ist, eine Menge spannender Dinge verraten: „2016 wird das Jahr des Jupiter“, sagt Schlesier. Denn der Planet mit seinen über 60 Monden wird ab März bei klarem Wetter nachts mit bloßem Auge am Himmel zu sehen sein. „Selbst mit einem kleinen Fernrohr wird es dann möglich sein, die vier größten Monde zu erkennen“, freut sich der Experte. Zudem landet am 4. Juli eine Raumsonde auf dem größten Planeten des Sonnensystems.

Doch damit nicht genug der besonderen Dinge, die 2016 im Weltall passieren und die auch von Halle aus beobachtet werden können. Am 9. Mai wird es zwischen 13 und 19 Uhr ein Ereignis geben, das nur etwa 13 Mal in einem Jahrhundert zu sehen ist. Der kleine Planet Merkur wandert vor der Sonne entlang und verursacht so eine Mini-Sonnenfinsternis. „Der Merkur wird dann als winziger Punkt vor der Sonne zu sehen“, erklärt Schlesier.

Da man das Spektakel - wie auch die partielle Sonnenfinsternis, die im März 2015 zu sehen war - nicht mit bloßem Auge beobachten darf, plant die astronomische Gesellschaft wieder eine öffentliche Beobachtung auf dem Marktplatz. Dabei können die Hallenser dann durch ein Spezialteleskop den Mars-Transit beobachten. „Das geht nur unter professioneller Anleitung“, erklärt der Geowissenschaftler.

Aber weitere Erscheinungen sind mit bloßem Auge zu sehen: „Schon ab Januar und bis in den März gibt es sehr schöne Konstellationen.“ Die Venus wird kurz vor Sonnenaufgang als strahlend heller Stern in Richtung Osten zu sehen sein, ganz in der Nähe der rot leuchtende Mars und der Saturn. Das ist ein besonderes Ereignis, weil diese Sterne in den letzten Monaten unter dem Horizont standen und deshalb in unserer Region nicht zu sehen waren.

Und auch für den Dezember 2016 kann René Schlesier bereits etwas ganz Besonderes „vorhersagen“: Den ganzen Monat wird die Venus als Weihnachtsstern am Abendhimmel strahlen - anders als in diesem Jahr, wo sie abends nicht zu sehen war. Woran das liegt? Die Venus flitzt schneller um die Sonne als die Erde und steht deswegen Ende 2016 anders am Himmel. (mz)

Zu vielen astronomischen Ereignissen bietet der Verein Veranstaltungen an, auch für Kinder. Aktuelles unter:www.astroverein-halle.de