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  7. Asperger-Autismus bei Kind aus Halle: Friedrich braucht dringend Assistenzhund

familie bittet um hilfe Asperger: Elf Jahre alter Friedrich aus Halle braucht dringend Assistenzhund

Friedrichs Diagnose: "Asperger-Autismus mit hohem Symptomlevel". Diese Art von Entwicklungsstörung schränkt den Elfjährigen aus Halle im Alltag immer wieder ein. Die Lösung: ein tierischer Helfer. Doch die Kosten dafür sind immens hoch. Friedrichs Familie bittet nun um Hilfe.

Von Linda May van Bui Aktualisiert: 29.10.2021, 10:51
Friedrich geht regelmäßig zur Therapie und wird dabei tierisch unterstützt.
Friedrich geht regelmäßig zur Therapie und wird dabei tierisch unterstützt. Foto: Theresa Stutzinger

Halle (Saale)/ DUR - Bei dem elfjährigen Friedrich aus Halle wurde im Dezember 2018 "Asperger-Autismus mit hohem Symptomlevel" diagnostiziert. "Als Baby habe ich viel geweint. Ich glaube die vielen Reize waren schon damals zu viel für mich", heißt es in Friedrichs Spendenaufruf. Ein Assistenzhund könnte ihm helfen, zukünftig selbstständig zu werden - doch aus eigener Tasche kann sich die Familie diese Unterstützung nicht leisten - 38.000 Euro soll der tierische Helfer kosten.

Asperger-Autismus bei Friedrich aus Halle: bereits im Kleinkindalter auffällig

"Die Symptome seiner Entwicklungsstörung waren bereits im Kleinkindalter zu beobachten", erklärt Theresa Stutzinger, die Mutter von Friedrich. Sein Drang nach Ordnung und sein problematisches Verhalten, wenn es laut und wuselig wurde, waren auffällig. Neben der damals beginnenden Autismus-Störung bekam Friedrich mit knapp drei Jahren zusätzlich epileptische Anfälle. "Er war sehr oft im Krankenhaus und hat innerhalb von fünf Jahren ganze elf verschiedene Medikamentenkonstellationen ausprobieren müssen", so Friedrichs Mutter.

Mittlerweile besucht Friedrich die vierte Klasse. Durch einen Schulbegleiter kommt er gut durch den Alltag. Auch die regelmäßige Therapie mittels eines Therapiehundes hilft dem Elfjährigen. Dennoch fallen ihm simpelste Aufgaben schwer. "Ich kann ihn nicht allein zur Oma gehen lassen. Er würde sich verlaufen, geschweige denn würde er lebend ankommen - dabei wohnt sie nur eine Querstraße weiter", erklärt Theresa Stutzinger.

Friedrich habe große Probleme sich zu orientieren und auch im Straßenverkehr aufmerksam zu bleiben. Mehrmals wäre er fast überfahren worden, wäre seine Mutter nicht an seiner Seite gewesen. Auch die soziale Interaktion oder die Bitte um Hilfe stellen für Friedrich große Probleme dar.

Ein Assistenzhund könnte Friedrich helfen, selbstständiger durchs Leben zu gehen.
Ein Assistenzhund könnte Friedrich helfen, selbstständiger durchs Leben zu gehen.
Foto: Theresa Stutzinger

Asperger-Autismus: Friedrich braucht Hilfe zur Selbstständigkeit

Doch auch Friedrich muss lernen selbstständig zu werden. Als Asperger-Autist ist er sehr intelligent und will, so erklärt seine Mutter, eine herausfordernde Karriere anstreben - dafür müsse er zukünftig möglichst allein im Alltag zurechtkommen. 

Über Bekannte erfuhr die Familie vom WZ Hundezentrum in Lalendorf (Mecklenburg Vorpommern). Dort werden spezielle Assistenzhunde ausgebildet. Die Ausbildung dieser Hunde erfolgt nach den Bedürfnissen des dazugehörigen Menschen, der durch Behinderungen oder anderweitige Beeinträchtigungen auf solch einen Assistenzhund angewiesen ist, um den Alltag trotz gesundheitlicher Hürden zu meistern.

"Es ist nicht einfach als Bewerber für einen Assistenzhund in Frage zu kommen. Ich glaube das Hundezentrum hatte im vergangenen Jahr rund 120 Anfragen - dabei wurden nur zwölf Hunde ausgebildet", erklärt Friedrichs Mutter. Eine erste Begegnung mit einem Assistenzhund vor Ort haben gezeigt, dass Friedrich sich deutlich gelassener und sicherer in dessen Nähe fühlt. 

Ziel soll sein, dass der Assistenzhund den Elfjährigen vor allem sicher durch den Straßenverkehr und durch Menschenmengen führen kann. Dafür soll der Hund an Friedrichs Bedürfnisse angepasst ausgebildet werden. Doch das soll die Familie 38.000 Euro kosten. "Assistenzhunde werden im Gegensatz zu Blindenhunden, die als Hilfshunde gelten, nicht vom Amt bezahlt", sagt Theresa Stutzinger.

Familie will Assistenzhund durch Spenden möglich machen

Mit Hilfe des Hundezentrums wurde für Friedrich ein Spendenaufruf gestartet. Die Familie verteilte die Flyer und wandte sich an private Spender und Unternehmen. Aktuell fehlen noch rund 9.000 Euro - eine Summe, die die Familie nicht aus eigener Tasche zahlen kann. "Bitte helft mir mit euren Spenden, mir den Traum der Selbständigkeit mit Hilfe des Assistenzhundes zu erfüllen. Ich habe für die Ausbildung bereits einen starken Partner im WZ Hundezentrum gefunden. Jeder Euro hilft und ich bin für jede Spende sehr dankbar", heißt es in Friedrichs Spendenaufruf.

Wenn auch Sie Friedrich helfen wollen, dann finden Sie alle Informationen hier. Spenden via PayPal sind ebenfalls möglich.