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"Ärzte ohne Grenzen" "Ärzte ohne Grenzen": Eine Ebola-Schleuse am Hallmarkt

Von Katja Pausch 13.06.2019, 12:00
„Ärzte ohne Grenzen“ berichten von ihren weltweiten Einsätzen.
„Ärzte ohne Grenzen“ berichten von ihren weltweiten Einsätzen. Silvio Kison

Halle (Saale) - Ein in 15 Minuten einsatzbereiter, aufblasbarer Operationssaal, eine Hütten-Apotheke und eine Ebola-Schleuse - das sind nur einige der Exponate einer sehenswerten Wander-Ausstellung, die derzeit auf dem Hallmarkt von der weltweiten Nothilfe berichtet, die die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ in den Krisengebieten vor allem auf dem afrikanischen Kontinent, im Nahen Osten und in Asien leistet.

Ob Krieg im Jemen, der tödliche Konsequenzen für Mütter und Kinder hat, ein Ebola-Ausbruch im Kongo oder die Situation Tausender Geflüchteter in libyschen Internierungslagern - wenn nach Naturkatastrophen, in Kriegsgebieten oder bei Epidemien das Leben vieler Menschen bedroht ist, setzen sich bei „Ärzte ohne Grenzen“ in vielen Einsätzen erprobte Abläufe in Gang. Wie diese funktionieren, macht die Ausstellung mit Originalausstattung erfahrbar.

Hallmarkt in Halle: Auch zwei kleine Flüchtlingszelte sind aufgebaut

Besucher, auch Kinder, können sich auf dem Areal, das wie ein Feldlazarett aufgebaut ist, anschaulich informieren, wie Ärzte mangelernährte Kinder behandeln, Verletzte in Kriegs- oder Katastrophengebieten unter extremen Bedingungen operieren, Impfungen vornehmen oder - in Schutzanzügen - Ebola-Patienten isolieren und medizinisch versorgen.

Auch zwei kleine Flüchtlingszelte sind aufgebaut - genau so, wie sie in den Flüchtlingslagern in Afghanistan, im Irak oder im Libanon zu Hunderttausenden stehen. „In jedem leben acht Menschen auf engstem Raum“, so Juliane Fürst aus Baden-Württemberg. Sie hat vor fünf Jahren ihren Job aufgegeben und war seitdem für „Ärzte ohne Grenzen“ in Pakistan, Kenia, Jemen, Irak und Afghanistan im Einsatz.

Wie improvisierte Wasserleitungen und Toiletten installiert werden

Auf dem Hallmarkt erklärt sie, wie vor Ort Wasser gefiltert wird, wie in kurzer Zeit Hunderte Kinder geimpft oder wie improvisierte Wasserleitungen und Toiletten installiert werden. Auch die Gabe von Medikamenten für des Lesens unkundige Patienten, die an Tuberkulose, HIV, Schlafkrankheit oder Cholera leiden, demonstriert Juliane Fürst. Wie sie führen auch andere Projektmitarbeiter durch die Ausstellung und berichten von ihren Einsätzen.

Außerdem wird es am Dienstag, 18. Juni, um 20 Uhr den Dok-Film „Living in Emergency“ im Puschkino geben. Wer sich für eine Mitarbeit interessiert, kann am 13. und 17. Juni, jeweils 18 Uhr, am Infozelt mehr erfahren.

››Ausstellung bis zum 18. Juni, täglich 10 bis 20 Uhr, Eintritt frei, mehr Infos unter aerzte-ohne-grenzen.de (mz)